US-Schluss: Dow und S&P 500 erklimmen neue Gipfel
New York – In den USA haben Dow und S&P 500 am Donnerstag ihre Gipfeltour in moderatem Tempo fortgesetzt. Überzeugende Quartalszahlen des Discounters Wal-Mart sowie Übernahme-Aktivitäten stützten. Erstmals in seiner Geschichte überwand der US-Leitindex die Marke von 17’700 Punkten, bevor es zeitweise wieder leicht bergab ging. Zum Handelsschluss rettete der Dow ein Plus von 0,23 Prozent auf 17 652,79 Punkte. Der marktbreite S&P-500-Index , der zeitweise einen Rekordstand von 2046 Punkten erreicht hatte, gewann minimale 0,05 Prozent auf 2039,33 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100 rückte um 0,43 Prozent auf 4213,49 Punkte vor.
Favorit im Dow war nach vorgelegter Quartalsbilanz die Wal-Mart-Aktie mit plus 4,72 Prozent. Der Einzelhändler war mit leichtem Rückenwind in das bevorstehende Weihnachtsgeschäft gestartet. Im dritten Quartal war zwar der Gewinn leicht zurückgegangen, doch dafür hatte der Konzern auf seinem Heimatmarkt erstmals seit sieben Quartalen wieder mehr umgesetzt und die Analystenerwartungen übertroffen.
Die Papiere von Cisco Systems folgten an zweiter Stelle im Dow mit plus 2,27 Prozent. Der Netzwerk-Spezialist hatte im abgelaufenen ersten Geschäftsquartal den Umsatzschwund gestoppt.
Übernahme-Themen beherrschten ebenfalls das Marktgeschehen. Kurz vor Handelsschluss hatten mehrere Medien berichtet, dass der Ölindustrie-Dienstleister Halliburton mit dem kleineren Rivalen Baker Hughes über dessen Kauf verhandele. Baker-Titel sprangen um 15,24 Prozent hoch und die von Halliburton stiegen um 1,05 Prozent.
Zuvor hatte bereits das Interesse des Spielzeugherstellers Hasbro an Dreamworks Animation für Aufmerksamkeit gesorgt. Die Titel des Trickfilmstudios wurden um 14,08 Prozent nach oben katapultiert. Die Hasbro-Aktien büssten zugleich 4,33 Prozent ein. Nach Informationen der «Financial Times» (FT) will Hasbro über 30 Dollar pro Dreamworks-Aktie zahlen. Die Gespräche stünden allerdings erst noch am Anfang, hiess es bei der «FT» und anderen Zeitungen unter Berufung auf informierte Personen.
Wenig Euphorie dagegen gab es für das Übernahmevorhaben von Warren Buffett. Dieser will mit seiner Investmentfirma Berkshire Hathaway das Batteriegeschäft des weltgrössten Konsumgüterkonzerns Procter & Gamble (P&G) übernehmen. Die P&G-Aktien verloren 0,98 Prozent. Die unter der Marke Duracell betriebene Sparte soll für 1,7 Milliarden Dollar in bar und 4,7 Milliarden in Aktien den Besitzer wechseln. P&G hatte im Oktober angekündigt, sich von Duracell trennen zu wollen. Buffet ist allerdings bereits einer der grössten Anteilseigner von P&G – über den Aktientausch reduziert er seine Beteiligung, ohne die bei einem Aktienverkauf ansonsten fälligen Steuern zahlen zu müssen.
An der Nasdaq gewannen die Amazon-Aktien 1,60 Prozent hinzu. Der weltgrösste Online-Händler und die Verlagsgruppe Hachette haben ihren erbitterten E-Book-Streit beigelegt.
Schwach dagegen schlossen die Anteilsscheine von Ölgesellschaften wie die von ExxonMobil und Chevron im Dow. Chevron gaben um 1,02 Prozent nach und Exxon um 0,75 Prozent. Der sich beschleunigende Preisrückgang am Ölmarkt belastete. Experten sehen keine Aussicht auf eine Stabilisierung des Ölpreises, der allein an diesem Tag für ein Fass der amerikanischen Sorte WTI an diesem Tag um mehr als zwei Dollar gefallen war. (awp/mc/upd/ps)