US-Schluss: Indizes nur knapp unter Tageshochs
New York – Die schon zuletzt starken US-Börsen haben am Donnerstag nach Anlaufschwierigkeiten wieder den Weg nach oben gefunden. Der Leitindex Dow Jones Industrial gewann letztlich 1,23 Prozent auf 34 480,76 Punkte, womit er nur knapp unter seinem Tageshoch blieb. Ähnlich sah es bei den anderen Indizes aus: Der marktbreite S&P 500 schloss 1,23 Prozent im Plus bei 4411,67 Punkten, und der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 verabschiedete sich 1,16 Prozent fester bei 14 118,60 Zählern aus dem Handel.
Der Markt versuche immer noch ein Gefühl dafür zu bekommen, was die jüngsten Aussagen der US-Notenbank Fed für die Zukunft bedeuteten, sagte ein Beobachter. Offensichtlich vertrauten die Anleger weiter darauf, dass es die Währungshüter schafften, eine «harte Landung» der weltgrössten Volkswirtschaft zu vermeiden. Am Mittwoch hatte die Fed wie erwartet erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie ihren Leitzins wieder erhöht. Zudem geht sie bis zum Jahresende von mehr zusätzlichen Zinsanhebungen sowie einem deutlich geringeren Wirtschaftswachstum als noch im Dezember aus. Derweil lassen greifbare Fortschritte in den Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine weiter auf sich warten.
Kursbewegende Unternehmensnachrichten waren am Donnerstag rar. Die Anteilsscheine von Nutrien verteuerten sich zum Börsenschluss um gut 4,7 Prozent auf 98,24 US-Dollar. Der Düngerkonzern hatte angekündigt, seine Produktion im laufenden Jahr deutlich auszuweiten und damit auch Ausfälle in Osteuropa aufgrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine aufzufangen. Seit dessen Beginn vor drei Wochen hatte die Aktie zeitweise mehr als ein Drittel an Wert gewonnen – nach einem Rekordhoch bei 102,25 Dollar vor fast einer Woche war sie allerdings wieder etwas zurückgefallen.
Bei der Warenhauskette Dollar General konnten sich die Aktionäre über ein Kursplus von knapp viereinhalb Prozent freuen. Der Gewinn je Aktie des Unternehmens war im vergangenen Quartal wie vom Markt erwartet zurückgegangen. Positiv kam indes der Jahresausblick an.
Dagegen zollten einige Technologiewerte den Kurssprüngen des Vortags etwas Tribut. Die an der Nasdaq gelisteten Anteile der chinesischen Branchenvertreter Pinduoduo, JD.com und Baidu verloren bis zu knapp acht Prozent und die des Amazon-Konkurrenten Alibaba fast viereinhalb Prozent.
Der Euro kletterte am Donnerstag im New Yorker Handel bis auf 1,1137 US-Dollar – das war der höchste Stand seit dem 2. März. Zuletzt wurden für die Gemeinschaftswährung allerdings nur noch 1,1095 Dollar bezahlt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1051 (Mittwoch: 1,0994) Dollar festgesetzt; der Dollar kostete damit 0,9049 (0,9096) Euro.
US-Staatsanleihen gaben angesichts der im Tagesverlauf zunehmenden Risikobereitschaft der Anleger ihre Anfangsgewinne ab: Zuletzt notierte der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) prozentual unverändert bei 124,23 Punkten. Die Rendite für zehnjährige Staatspapiere betrug 2,20 Prozent. (awp/mc/pg)