US-Schluss: Talfahrt hält an – Sehr schwache Monatsbilanz

Boerse

(Adobe Stock)

New York – Die US-Börsen sind am Mittwoch im Abwärtssog geblieben. Für den Monat August ergibt sich damit ein tristes Bild, nachdem der Juli sehr stark verlaufen war. Auslöser der zuletzt deutlich eingetrübten Börsenstimmung war, dass US-Notenbankchef Jerome Powell die Märkte am vergangenen Freitag auf eine weiterhin straffe Geldpolitik der Fed im Kampf gegen die Inflation eingestimmt hatte.

Der Leitindex Dow Jones Industrial fiel am Mittwoch um 0,88 Prozent auf 31’510,43 Punkte und rutschte damit auf das Niveau von Mitte Juli ab. Es ist der vierte Verlusttag in Folge. Auf Monatssicht bedeutet dies ein Minus von 4,06 Prozent. Der marktbreite S&P 500 verlor zur Wochenmitte 0,78 Prozent auf 3955,00 Punkte und der technologielastige Nasdaq 100 büsste 0,57 Prozent auf 12’272,03 Zähler ein.

Die Anleger befürchten seit einigen Tagen vor allem, dass ein striktes geldpolitisches Handeln der US-Notenbank zu einer Rezession führen könnte. Allerdings: Eine dauerhaft hohe Inflation wäre noch schädlicher für die Wirtschaft.

Am Mittwoch nun konnten enttäuschende Konjunkturdaten die Furcht vor einem allzu entschiedenen Vorgehen der Fed nur vorübergehend dämpfen. Die Privatwirtschaft der USA hat im August weniger Arbeitsplätze geschaffen als erwartet.

Unter den Einzelwerten standen vor allem Unternehmensnachrichten im Blick. So brachen die Aktien von Bed Bath & Beyond um gut 21 Prozent ein. Der angeschlagene Bäder- und Wohnraumausstatter hatte umfangreiche Massnahmen angekündigt, um wieder in die Gänge zu kommen, sein Wachstum und die Ertragskraft zu steigern und die Bilanz sowie den freien Barmittelzufluss zu verbessern. So wolle er von Zeit zu Zeit eigene Aktien verkaufen, um seine Schulden zu begleichen. Zudem sollen Arbeitsplätze abgebaut und ertragsschwache Markengeschäfte geschlossen werden.

Die Papiere von Hewlett Packard Enterprise (HPE) gaben in dem trüben Umfeld nur leicht nach, während die von HP Inc um fast acht Prozent absackten. HPE, spezialisiert auf Unternehmens-IT, Software und Services, hatte für das dritte Geschäftsquartal im Jahresvergleich gestiegene Umsätze und Ergebnisse gemeldet. Die Resultate fielen Börsianern zufolge besser als befürchtet aus. Der PC- und Druckerhersteller HP Inc aber hatte seinen Ausblick wegen einer eher schwächelnden Nachfrage gesenkt.

Bei der Foto-App Snapchat lässt das Wachstum weiter nach, und die Betreiberfirma Snap reagiert nun mit Stellenabbau. 20 Prozent der über 6000 Jobs bei dem Unternehmen sollen gestrichen werden. Die Kündigungen sind Teil eines Spar- und Umbauprogramms, dem auch weitere Investitionen in Innovationsprojekte wie etwa die fliegende Mini-Kamera Pixy zum Opfer fallen sollen.

Die Sparmassnahmen von Snap kamen am Markt gut an: Die Aktien schnellten um 8,7 Prozent in die Höhe. Im Kielwasser dessen griffen die Anleger auch bei den Papieren der Branchenkollegen Pinterest und Meta Platforms zu, die um 4,9 beziehungsweise 3,7 Prozent anzogen. Die Anteilsscheine der Facebook-Mutter setzten sich damit auch an die Spitze des S&P 500.

Der Euro profitierte von den enttäuschenden US-Jobdaten. Die Gemeinschaftswährung notierte zuletzt bei 1,0048 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,0000 (Dienstag: 1,0034) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 1,0000 (0,9966) Euro.

US-Staatsanleihen litten unter der Aussicht auf eine weitere kräftige Anhebung der Leitzinsen: Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) fiel zuletzt um 0,43 Prozent auf 116,50 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen stieg im Gegenzug auf 3,18 Prozent. (awp/mc/ps)

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