US-Schluss: Dow endet im Plus auf Rekordhoch
New York – Die US-Aktienmärkte haben ihre Rally der Vorwoche am Montag fortgesetzt und weitere Rekordhöhen erklommen. Mit dem sechsten Handelstag hintereinander im Plus verzeichneten die Börsen zudem die längste Gewinnserie seit August 2020. Zunehmend bessere Aussichten auf ein robustes Konjunkturpaket der US-Regierung und eine Verlangsamung der Corona-Infektionsraten hätten die Anleger positiv gestimmt, hiess es.
Der Dow Jones Industrial baute seine moderaten Anfangsgewinne im späten Handel aus und schloss 0,76 Prozent höher bei 31’385,76 Punkten und damit nur knapp unter seinem unmittelbar zuvor erreichten Rekordhoch. Auch die anderen Leitindizes verzeichneten Höchststände. Der marktbreite S&P 500 gewann letztlich 0,74 Prozent auf 3915,59 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100 rückte um 0,67 Prozent auf 13’695,02 Punkte vor.
Am Wochenende hatte die neue US-Finanzministerin Janet Yellen gesagt, dass die USA im Jahr 2022 zur Vollbeschäftigung zurückkehren können, wenn sie ein robustes, ausreichendes Hilfspaket verabschieden. Zum positiven Gesamtbild trugen auch die weiter steigenden Ölpreise bei. Sollte die Pandemie durch Impfungen zunehmend zurückgedrängt werden, könnten Beschränkungen des öffentlichen Lebens aufgehoben werden. Neben dem geplanten US-Konjunkturpaket würde dies der Wirtschaft zugute kommen und die Ölnachfrage steigen lassen.
Entsprechend stark präsentierten sich am Montag Ölwerte wie Chevron und ExxonMobil, die um 2,5 beziehungsweise 4,3 Prozent zulegten. Die Papiere von Occidental Petroleum schnellten an der Spitze des S&P-100-Index sogar um fast 13 Prozent nach oben.
Spitzenreiter im Dow waren die Aktien von Walt Disney mit einem Kursaufschlag von 4,9 Prozent auf 190 US-Dollar. Im Handelsverlauf hatten die Papiere des Unterhaltungskonzerns mit 190,64 Dollar ein Rekordhoch markiert. Disney wird an diesem Donnerstag über seine Geschäftsentwicklung im abgelaufenen Quartal berichten.
Die Apple-Aktien kamen erst im Schlussgeschäft aus der Minuszone heraus und schlossen 0,1 Prozent höher. Die südkoreanischen Autobauer Hyundai und Kia gaben wochenlangen Spekulationen über eine Zusammenarbeit beim Bau eines Apple-Autos einen Dämpfer. Man sei derzeit nicht in Gesprächen mit dem iPhone-Konzern über die Entwicklung autonomer Fahrzeuge, teilten Hyundai und die Tochterfirma Kia mit.
Die Anteilscheine von Tesla gewannen 1,3 Prozent. Der Elektroauto-Hersteller öffnet sich für digitale Währungen und will schon bald Zahlungen in Bitcoin bei Käufen von Autos und anderen Produkten akzeptieren. Zudem hat Tesla selbst Bitcoins im Wert von insgesamt 1,5 Milliarden Dollar gekauft. Den Bitcoin-Kurs trieb die Nachricht am Montag auf ein Rekordhoch von mehr als 44’000 Dollar.
Nur wenige Monate nach der gescheiterten Übernahme durch den US-Laborausrüster Thermo Fisher Scientific scheint Qiagen wieder in das Fadenkreuz eines Unternehmens geraten zu sein. Der US-Diagnostik-Spezialist Quidel prüfe einen Zusammenschluss mit dem Biotech- und Gendiagnostikunternehmen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg. Die Anleger reagierten unterschiedlich: Während Qiagen-Aktien in New York um 3,2 Prozent zulegten, verzeichneten Quidel-Papiere ein Minus von 1,7 Prozent.
Der Eurokurs verteidigte im US-Handel seine Stabilisierung über 1,20 US-Dollar aus dem europäischen Geschäft. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,2050 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,2025 Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8316 Euro gekostet. Die Kurse von US-Staatsanleihen gaben moderat nach. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) notierte zuletzt 0,07 Prozent tiefer bei 136,62 Punkten. Die Rendite der zehnjährigen Anleihe stieg auf 1,17 Prozent. (awp/mc/ps)