New York – Die Wall Street hat am Donnerstag im frühen Handel keine eindeutige Richtung gefunden. Nach der Vortagserholung ging es zunächst wieder etwas bergab, wie der Dow Jones Industrial zum Auftakt zeigte. Die Rally am Aktienmarkt scheine ein wenig an Schwung zu verlieren, kommentierte Marktanalyst Craig Erlam vom Handelshaus Oanda.
Das New Yorker Kursbarometer reduzierte den Druck aber schnell, indem er nach einer halben Handelsstunde nur noch knapp um 0,03 Prozent auf 29’340,98 Punkte fiel. Der marktbreite S&P 500 verlor 0,01 Prozent auf 3385,97 Zähler. Der technologielastige Index Nasdaq 100 verlor 0,24 Prozent auf 9694,91 Punkte.
Im Blick blieb die jüngste Entwicklung in puncto Coronavirus. Zwar ging die Zahl der Neuinfektionen in China nach offiziellen Angaben auf den tiefsten Stand seit Wochen zurück – allerdings sorgt eine erneut geänderte Zählweise für Verwirrung. Zudem meldete Südkorea einen deutlichen Anstieg der Fälle.
Auf Unternehmensseite sorgten Übernahmen für Gesprächsstoff. Die Investmentbank Morgan Stanley setzt mit der Milliardenübernahme des Online-Brokers E-Trade noch stärker auf das Geschäft mit der Vermögensverwaltung für Jedermann. Anleger der Bank reagierten mit einem Abschlag von 3,7 Prozent wenig erfreut, während die E-Trade-Aktien einen Satz um ein Viertel nach oben machten. Mit knapp 56 Euro näherten sie sich dem gebotenen Preis von 58,74 Dollar.
Einen deutlich höheren Aufschlag zu zahlen bereit ist der Chipentwickler Dialog Semiconductor, der sein Angebot für das industrielle Internet der Dinge durch den Kauf des Schaltkreis-Spezialisten Adesto ausbauen will. Das Gebot liegt bei 12,55 US-Dollar je Aktie. Die Aktien näherten sich diesem Preis, indem sie um mehr als die Hälfte nach oben auf 12,35 Dollar schossen.
Die Berichtssaison mache am Donnerstag nur noch unter Nebenwerten Schlagzeilen. Allen voran profitierten die Aktien der Restaurantkette Domino’s Pizza mit einem Kurssprung um ein Viertel von einem starken vierten Quartal, das unter Analysten die kühnsten Erwartungen übertraf.
Papiere des Medienkonzerns ViacomCBS hingegen sackten nach dem Zwischenbericht um mehr als 15 Prozent ab. Dieser verfehlte sowohl beim Umsatz als auch unter dem Strich die Erwartungen. Unter Börsianern rief dies neue Bedenken an der erst kürzlich vollzogenen Fusion hervor. (awp/mc/ps)