US-Schluss: Anleger halten sich zurück

US-Schluss: Anleger halten sich zurück
(Adobe Stock)

New York – Uneinheitlich aufgenommene Unternehmenszahlen haben an den US-Aktienmärkten am Mittwoch für Zurückhaltung gesorgt. Der Dow Jones Industrial schloss mit einem Minus von 0,23 Prozent bei 33’897,01 Punkten. Der breit gefasste S&P 500 endete 0,01 Prozent tiefer bei 4154,52 Zählern. Der technologielastige Nasdaq 100 sank um 0,02 Prozent auf 13’088,72 Punkte. Auf den von der US-Notenbank veröffentlichten Konjunkturbericht «Beige Book» reagierten die Indizes kaum.

Am Mittwoch ging die Berichtssaison der Unternehmen in eine neue Runde. Die Aktien von Netflix reagierten mit einem Verlust von 3,2 Prozent auf die jüngsten Quartalszahlen und den Ausblick des Streaming-Anbieters. Der Anstieg der Nutzerkonten blieb hinter den Expertenerwartungen zurück. Obwohl der Umsatz um knapp vier Prozent zulegte, sank der Nettogewinn um 18 Prozent. Auch der Ausblick auf das laufende Quartal fiel durchwachsen aus.

Die Anteilscheine von Travelers stiegen als Spitzenreiter im Dow um 6,2 Prozent. Der US-Versicherer erlitt trotz stark gestiegener Katastrophenschäden im ersten Quartal nur einen leichten Gewinnrückgang und übertraf die durchschnittlichen Erwartungen von Analysten. Zudem kletterten die Beitragseinnahmen deutlich nach oben. Die reguläre Quartalsdividende soll um acht Prozent steigen. Ferner ist ein Rückkauf eigener Aktien im Wert von bis zu fünf Milliarden Dollar geplant.

Die Fluggesellschaft United Airlines startete zwar mit roten Zahlen ins Geschäftsjahr, verringerte aber das Minus deutlich. Dank der Erholung des Flugverkehrs von der Pandemie laufen die Geschäfte gut. Die Erlöse legten im ersten Quartal im Jahresvergleich um mehr als 50 Prozent zu. Zudem stützte ein positiver Geschäftsausblick. Die Titel gewannen 7,5 Prozent.

Der Pharmakonzern Abbott Laboratories erlitt wegen ausbleibender Umsätze mit Corona-Tests einen deutlichen Gewinnrückgang im ersten Quartal. Allerdings hatten Analysten noch Schlimmeres befürchtet. Zudem wurde der Ausblick auf das Gesamtjahr 2023 bekräftigt. Die Aktie legten als bester S&P 100-Wert um 7,8 Prozent zu.

Tesla-Papiere verloren 2,0 Prozent. Der Elektroautobauer senkte erneut die Preise für seine meistverkauften Modelle. Dies ist Beobachtern zufolge ein weiteres Zeichen dafür, dass Vorstandschef Elon Musk bereit ist, die Rentabilität des Unternehmens zu opfern, um die Nachfrage anzukurbeln. Die Ankündigung setzte vor allem die Aktien anderer US-Elektrofahrzeughersteller wie Rivian (-4,5%) und Lucid (-2,7%) unter Verkaufsdruck.

Die Aktien von Western Alliance Bancorp schnellten um mehr als 24 Prozent nach oben und zogen die Kurse anderer US-Regionalbanken überdurchschnittlich hoch. Analysten lobten die bilanzielle Neuausrichtung des Geldhauses sowie die Massnahmen zur Liquiditätssteigerung. Western Alliance hatte mitgeteilt, dass die Einlagen in den ersten zwei April-Wochen um zwei Milliarden US-Dollar gestiegen seien. Dies sei ein ermutigendes Signal angesichts der Turbulenzen in der Regionalbankenbranche im März nach dem Zusammenbruch der Silicon Valley Bank, hiess es.

Der Euro konnte sich im US-Handel weitgehend behaupten. Die Gemeinschaftswährung kostete zuletzt 1,0952 US-Dollar, nachdem sie in Europa zwischenzeitlich bis auf 1,0917 Dollar abgesackt war. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,0933 (Dienstag: 1,0972) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,9147 (0,9114) Euro gekostet.

Die Kurse von US-Staatsanleihen sanken. Der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen (T-Note-Future) fiel um 0,22 Prozent auf 114,23 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen stieg im Gegenzug auf 3,60 Prozent. (awp/mc/ps)

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