US-Schluss: Dow steigt 0,1% auf 21’892 Punkte
New York – Robuste Konjunkturdaten haben die Stimmung an der Wall Street am Mittwoch aufgehellt. Das Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal übertraf die Erwartungen ebenso wie Daten zum Arbeitsmarkt im August. Zudem liessen die Sorgen der Investoren um den Nordkorea-Konflikt etwas nach. Vor allem bei Technologie-Aktien griffen sie wieder zu. Der technologielastige Nasdaq 100 stieg um 1,21 Prozent auf 5932,90 Punkte.
Der US-Leitindex Dow Jones Industrial legte um 0,12 Prozent auf 21’892,43 Punkte zu. Auch hier lag mit Cisco ein Technologiewert an der Spitze mit einem Aufschlag von 1,62 Prozent. Für den 500 Werte umfassenden S&P 500 ging es um 0,46 Prozent auf 2457,59 Punkte nach oben.
Im frühen Handel hatten noch harsche Worte von US-Präsident Donald Trump zum jüngsten Raketentest Nordkoreas die Aktienkurse etwas im Aufwärtsdrang gebremst. «Die USA reden seit 25 Jahren mit Nordkorea und zahlen Erpressungsgeld. Reden ist nicht die Antwort», hatte Trump auf Twitter geschrieben.
Michael Antonelli vom Investmenthaus Robert W. Baird & Co liess sich davon jedoch nicht aus der Ruhe bringen. «Mich wundert es nicht, dass der Markt gegenwärtig sehr nervös ist. Mit zunehmender Zeit dürften solche Tweets aber immer weniger Einfluss auf den Markt haben», sagte der Aktienhändler.
Positives gab es von der Konjunktur. Die Beschäftigung im Privatsektor war im August unerwartet stark gestiegen. Damit könnten auch die Erwartungen an den offiziellen Arbeitsmarktbericht der US-Regierung steigen, der am Freitag das konjunkturelle Highlight der Woche werden dürfte. Zudem war die US-Wirtschaft im zweiten Quartal stärker gewachsen als vorhergesagt.
Angeführt wurden die Kursgewinner im Nasdaq 100 Index von den Aktien des Biotechnologie-Unternehmens Incyte, die um mehr als 10 Prozent nach oben schnellten. Sie profitierten davon, dass der Kooperationspartner Eli Lilly für einen gemeinsam entwickelten Wirkstoff gegen Arthritis einen Zulassungsantrag bei der US-Gesundheitsbehörde FDA stellen will. Papiere von Eli Lilly gewannen knapp zweieinhalb Prozent. Andere Biotech-Unternehmen wie BioMarin, Gilead Sciences und Biogen fanden sich ebenfalls unter den Kursgewinnern.
Eine Kaufempfehlung der Deutschen Bank trieb die Aktien des Leuchtdiodenentwicklers Universal Display um 12 Prozent nach oben. Die OLED-Technologie sei eine der am schnellsten wachsenden im gesamten Hardware-Geschäft und Universal Display sei einzig auf diese spezialisiert, hiess es in einer Studie der Experten.
Überraschend gute Ergebnisse von Analog Devices bescherten der Aktie ein Plus von mehr als 5 Prozent und damit ebenfalls einen Spitzenplatz im Nasdaq 100 Index. Der Halbleiterhersteller hatte mit dem Gewinn im vierten Geschäftsquartal und dem Ausblick die Erwartungen übertroffen.
Im Dow Jones setzten die Papiere des iPhone-Konzerns Apple ihre Rekordjagd mit einem Plus von 0,27 Prozent auf 163,35 Dollar fort. Sie profitieren schon länger von Spekulationen über eine baldige Einführung des neuen iPhone.
Papiere des Telekomausrüsters Dycom Industries fielen nach einem unerwartet niedrigen Gewinnziel für das kommende Quartal um mehr als 7 Prozent. Die Gewinnprognose des Unternehmens lag sogar deutlich unter der niedrigsten Schätzung von Analysten.
Der Eurokurs fiel nach seiner jüngsten Rally weiter zurück. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,1882 US-Dollar. Am Dienstag hatte der Euro mit 1,2070 Dollar noch einen zweieinhalbjährigen Höchststand erreicht. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zur Wochenmitte auf 1,1916 (Dienstag: 1,2048) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8392 (0,8300) Euro. Am US-Anleihemarkt fiel der Kurs richtungweisender zehnjähriger Papiere um 2/32 Punkte auf 101 Punkte. Ihre Rendite betrug 2,14 Prozent. (awp/mc/upd/ps)