US-Schluss: Rezessionsängste sorgen erneut für Talfahrt

Börse USA

(Adobe Stock)

New York – Die US-Börsen haben am Freitag ihre Talfahrt mit Tempo fortgesetzt. Schwache Arbeitsmarktdaten gaben den tags zuvor hochgekochten Rezessionssorgen weitere Nahrung. Die wachsenden Spannungen im Nahen Osten sowie enttäuschende Quartalsberichte von Intel und Amazon belasteten ebenfalls die Stimmung.

Der Wall-Street-Index Dow Jones Industrial büsste letztlich 1,51 Prozent auf 39.737,26 Punkte ein, womit sich für die abgelaufene Handelswoche ein Verlust von 2,1 Prozent ergibt. Der marktbreite S&P 500 verlor am Freitag 1,84 Prozent auf 5.346,56 Punkte. Für den Technologie-Auswahlindex Nasdaq 100 ging es um 2,38 Prozent auf 18.440,85 Punkte abwärts, womit er auf dem tiefsten Stand seit Mitte Mai schloss. Sein Wochenminus beträgt 3,1 Prozent.

Die US-Wirtschaft schuf im Juli deutlich weniger Arbeitsplätze als erwartet und die Arbeitslosigkeit erreichte den höchsten Stand seit fast drei Jahren. Gleichzeitig schwächte sich das Lohnwachstum unerwartet ab.

«Schlechte Nachrichten sind jetzt wirklich schlechte Nachrichten», kommentierte Chef-Marktanalyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets. «Die Arbeitsmarktdaten schlagen genau in die Kerbe, die den Aktienmarkt in den letzten Handelstagen unter Druck setzte: die Angst vor einer Rezession der US-Wirtschaft im späteren Jahresverlauf.»

Die Zahlen folgten auf überraschend schwache Daten zur Stimmung in der US-Industrie am Vortag: Der ISM-Indikator war im Juli noch stärker unter die Expansionsschwelle gesackt, die eine wirtschaftliche Schrumpfung signalisiert. Investoren sorgen sich daher zunehmend, dass die US-Notenbank zu lange mit der Zinswende gewartet hat und damit der Konjunkturentwicklung hinterherläuft. Schliesslich hatte die Fed auch im Juli zur Eindämmung der Preisentwicklung an den hohen Leitzinsen festgehalten. Eine erste Senkung im September wurde zugleich als Möglichkeit in Aussicht gestellt.

Die sich fortsetzende Berichtssaison brachte ausserdem weitere Enttäuschungen auf Seiten der «Magnificent 7», den sieben herausragenden Tech-Giganten der USA, deren Quartalsberichte am Markt ein besonderes Gewicht haben. So enttäuschte der weltgrösste Online-Händler Amazon mit seinem Ausblick auf das laufende Quartal. Analysten monierten das träge Online-Einzelhandelsgeschäft. Die Aktie sackte um 8,8 Prozent ab.

Das Chipentwickler-Urgestein Intel zählt zwar nicht zu den «glorreichen Sieben», doch der Kurseinbruch von 26,1 Prozent spricht für sich. Der kriselnde Tech-Konzern enttäuschte ebenfalls mit seinen Zahlen und dem Ausblick. Um schnell Kosten zu senken, werden zudem drastisch Stellen abgebaut.

Der iPhone-Konzern und Technologie-Riese Apple überzeugte hingegen mit seinen Zahlen und dem Ausblick für das neue Quartal. Die Aktie legte um 0,7 Prozent zu.

Der Euro, der im Zuge der schwachen US-Jobdaten über 1,09 US-Dollar gestiegen war, kostete zuletzt 1,0912 Dollar. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs am Nachmittag in Frankfurt auf 1,0835 (Donnerstag: 1,0789) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9229 (0,9268) Euro.

Am US-Rentenmarkt legten die Kurse erneut deutlich zu. Der Terminkontrakt für zehnjährige Staatsanleihen (T-Note-Future) stieg im späten Handel um 1,22 Prozent auf 114,11 Punkte. Die Rendite fiel im Gegenzug auf 3,79 Prozent. (awp/mc/ps)

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