US-Schluss: Dow knapp vor Rekordhoch – S&P/Nasdaq gelingt’s

Boerse

New York – Die Kauflaune der Anleger an der New Yorker Wall Street hat sich zum Wochenschluss fortgesetzt. Der Freitag war damit der fünfte Gewinntag in Folge für den Dow Jones Industrial. Seinem Ende Januar erreichten Rekordhoch näherte sich er sich dabei zeitweise bis auf rund 20 Punkte an. Der marktbreite S&P 500 und die technologielastigen Nasdaq-Indizes dagegen konnten ihre Bestmarken bereits wieder übertreffen.

Vom US-Arbeitsmarktbericht für Januar gingen die positiven Impulse Marktbeobachtern zufolge jedoch nicht aus, denn er enttäuschte in Teilen. Vielmehr habe vor allem die Hoffnung auf eine allgemeine nachhaltige konjunkturelle Erholung weiter angetrieben, hiess es. Insbesondere angesichts der fortschreitenden Impfkampagnen und des erwarteten Corona-Hilfspakets. Entsprechend seien die Börsen «aktuell recht immun gegenüber negativen Nachrichten», wie etwa Portfolio-Manager Thomas Altmann von QC Partners sagte.

Letztlich legte der Dow um 0,30 Prozent auf 31’148,24 Punkte zu. Sein Wochenplus beträgt damit 3,9 Prozent. Für den S&P 500 ging es am Freitag um 0,39 Prozent auf 3886,83 Punkte hoch. Der Nasdaq-Auswahlindex 100 rückte um 0,32 Prozent auf 13’603,96 Punkte vor.

Zum US-Arbeitsmarkt schrieb Altmann: «Die gute Nachricht ist, dass der US-Arbeitsmarkt wieder wächst. Die schlechte Nachricht ist, dass er sehr langsam wächst.» Alles in allem zeige der Bericht, dass die aktuelle Covid-19-Welle für die US-Wirtschaft zwar keine Tragödie sei, dennoch aber erheblich Wachstum koste.

Laut dem US-Arbeitsministerium fiel die Arbeitslosenquote im Monatsvergleich im Januar um 0,4 Prozentpunkte auf 6,3 Prozent. Analysten indes hatten mit einer unveränderten Quote gerechnet. Allerdings enttäuschte der Beschäftigungsanstieg: Statt eines erwarteten Zuwachses von 105000 Jobs legte die Beschäftigung ausserhalb der Landwirtschaft lediglich um 49’000 Stellen zu.

Unter den Einzelwerten stiegen an der Dow-Spitze die Aktien von Nike um 3,2 Prozent. In Europa hatten bereits Aktien wie Puma oder Adidas zugelegt, nachdem Branchenkollege Columbia Sportswear mit überraschend starken Quartalszahlen begeistern konnte. Die Aktien Outdoor-Ausstatters gewannen 15,1 Prozent.

Johnson & Johnson legten um 1,5 Prozent zu. Der Pharma- und Konsumgüterkonzern beantragte bei der US-Arzneimittelbehörde FDA eine Notfallzulassung für seinen Corona-Impfstoff.

Die Aktien von Ford kletterten um 1,2 Prozent hoch. Der zweitgrösste US-Autobauer war zwar zum Jahresende tief in die roten Zahlen geraten, will die Investitionen in Elektrofahrzeuge aber kräftig erhöhen. Zudem erzielte Ford auf bereinigter Basis einen Gewinn je Aktie statt eines erwarteten Verlusts.

Die Foto-App Snapchat gewann im vergangenen Quartal 16 Millionen tägliche Nutzer. Zugleich enttäuschte allerdings die Prognose für das laufende Quartal. Die Anteilscheine der Betreibergesellschaft Snap, die zunächst zwischen Gewinnen und Verlusten geschwankt waren, schlossen letztlich mit einem kräftigen Aufschlag von 9,1 Prozent.

Für die Papiere von T-Mobile US ging es dagegen nach einer enttäuschenden Gewinnprognose um 4,1 Prozent abwärts. Peloton Interactive büssten 5,9 Prozent ein. Der Heimfitness-Spezialist tut sich schwer damit, das explosive Wachstum seines Geschäfts in der Corona-Krise zu verdauen. Im vergangenen Quartal wurde zwar erstmals die Milliardenmarke beim Umsatz geknackt, doch die Firma kommt mit den Lieferungen nicht hinterher.

Um 26,4 Prozent schossen dagegen die Anteilscheine von Magnite nach oben. Das auf Werbedienstleistungen spezialisierte Technologie-Unternehmen will die Werbe-Tochter SpotX von RTL übernehmen.

Der Euro legte im US-Handel weiter spürbar zu und kostete zum Börsenschluss an der Wall Street 1,2049 US-Dollar. Noch in der Nacht auf Freitag war der Kurs bis auf 1,1952 Dollar und damit auf einen zweimonatigen Tiefstand gefallen. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1983 (Donnerstag: 1,1996) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8345 (0,8336) Euro. Am US-Rentenmarkt fiel der Kurs zehnjähriger Staatsanleihen (T-Note-Future) nach einem wenig veränderten Start um 0,10 Prozent auf 136,66 Punkte. Die Rendite stieg auf 1,174 Prozent. (awp/mc/ps)

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