US-Schluss: Dow steigt 0,2% auf 22’873 Punkte
New York – Die Wall Street hat ihren Rekordlauf der vergangenen zwei Wochen am Mittwoch trotz eines trägen Handelsverlaufs fortgesetzt. Im späten Geschäft sorgte ein nachgebender US-Dollar für positive Impulse. Die Währung hatte sich nach dem veröffentlichten Protokoll der US-Notenbank (Fed Minutes) zur September-Sitzung weiter abgeschwächt. Die Fed-Mitglieder sind sich offenbar uneinig hinsichtlich der weiteren Inflationsentwicklung in den USA.
Der Dow Jones Industrial schloss mit einem Plus von 0,18 Prozent bei 22’872,89 Punkten. Dieser Stand markierte gleichzeitig das Tages- und das Rekordhoch des weltweit wichtigsten Börsenbarometers. Auch der marktbreite S&P 500 schaffte mit dem Schlusskurs von 2555,24 Punkten (+0,18 Prozent) sein Tageshoch und das Allzeithoch. Der technologielastige Nasdaq 100 gewann 0,29 Prozent auf 6081,25 Zähler.
Innerhalb der US-Notenbank Fed besteht nach wie vor Unsicherheit über die weitere Preisentwicklung in den USA. Viele Mitglieder der Notenbank hätten ihre Besorgnis zum Ausdruck gebracht, dass die vergleichsweise niedrige Inflation über einen längeren Zeitraum andauern könnte, hiess es in den sogenannten Fed Minutes. Trotzdem gehen viele Fed-Mitglieder davon aus, dass eine weitere Zinserhöhung in diesem Jahr gerechtfertigt ist. Allerdings machten mehrere Währungshüter laut dem Protokoll deutlich, dass ihre Entscheidung für noch eine Zinserhöhung von der weiteren Konjunkturentwicklung abhängig ist.
Unter den Einzelwerten im Dow standen die Aktien von Johnson & Johnson mit einem Gewinn von 2,05 Prozent an der Spitze. Der Pharma- und Konsumgüterkonzern hatte bei der US-Gesundheitsbehörde die Zulassung für sein Prostatakrebs-Medikament Apalutamide beantragt. Zudem hatte das Analysehaus Jefferies eine Kaufempfehlung für die J&J-Aktie ausgesprochen.
Die Papiere von Wal-Mart setzten mit einem Kursgewinn von 1,90 Prozent ihren starken Lauf fort. Bereits am Vortag hatten sie 4,5 Prozent gewonnen, nachdem der Handelskonzern angekündigt hatte, in den kommenden zwei Jahren eigene Aktien im Volumen von bis zu 20 Milliarden US-Dollar zurückkaufen zu wollen.
Schlusslicht im US-Leitindex waren die Titel von General Electric mit minus 1,20 Prozent. Die US-Bank JPMorgan hatte ihre Gewinnschätzungen für den Mischkonzern und auch das Kursziel für die Aktie gesenkt. Eine Dividendenkürzung werde immer wahrscheinlicher, glaubt Analyst Stephen Tusa.
Die Aktien von Paypal schlossen nach einer positiven Analystenstudie 2,63 Prozent höher. Im Verlauf hatten sie mit 68,42 Dollar ein weiteres Rekordhoch erreicht. Die Investmentbank Morgan Stanley hatte die Papiere des Bezahldienstes von «Equal-weight» auf «Overweight» hochgestuft und das Kursziel von 62 auf 76 Dollar angehoben. Laut Analyst James Faucette dürfte die Paypal-Aktie nie mehr so billig sein.
Die Groupon-Titel sackten hingegen um 3,21 Prozent ab. Die US-Investmentbank Goldman Sachs hatte zum Verkauf der Anteilscheine des Rabattcoupon-Anbieters geraten und rechnet mit sinkenden Gewinnschätzungen des Marktes.
Der Eurokurs stieg nach den Fed Minutes auf den höchsten Stand in diesem Monat. Zuletzt notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,1866 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1830 (Dienstag: 1,1797) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8453 (0,8477) Euro gekostet. Am US-Rentenmarkt stiegen wegweisende zehnjährige Staatsanleihen um 4/32 Punkte auf 99 5/32 Punkte und rentierten mit 2,35 Prozent. (awp/mc/ps)