New York – Gemischt ausgefallene Wirtschaftsdaten haben den US-Leitindex Dow Jones Industrial am Donnerstag kalt gelassen. Dem marktbreiten S&P 500 hingegen reichte ein kleines Plus, um einen Schlussrekord aufzustellen. Der Nasdaq-Auswahlindex machte sich wieder auf den Weg in Richtung seines höchsten Standes aus dem Jahr 2000.
Bei einem Punktestand von 18’285,74 ging der Dow prozentual unverändert aus dem Tag. Der S&P-500-Index schloss mit plus 0,23 Prozent auf 2130,82 Punkten so hoch wie noch nie zuvor in seiner Geschichte. Der technologielastige Nasdaq 100 rückte um 0,54 Prozent auf 4529,47 Punkte vor.
«Während sich der Immobiliensektor und die Unternehmensstimmung eher schwach präsentieren, ist das übergeordnete Wachstumsszenario intakt, worauf der starke Index der Frühindikatoren hinweist», schrieb Analyst Ralf Umlauf von der Helaba zu den Konjunkturdaten. Dieser Sammelindex, zu dem unter anderem die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, die Neuaufträge in der Industrie, das Verbrauchervertrauen und die Baugenehmigungen zählen, war laut dem Forschungsinstitut Conference Board im April überraschend deutlich gestiegen.
Im Fokus stand unter anderem eine geplante Milliarden-Übernahme in der Gesundheitsbranche: Die Medizin-Supermarktkette CVS Health will sich den Arzneidienstleister Omnicare einverleiben. Der Kaufpreis liegt bei 12,7 Milliarden Dollar (11,4 Mrd Euro) inklusive Schulden. Pro Aktie sollen Anleger 98 Dollar erhalten. Nachdem die Verwaltungsräte beider Firmen bereits zugestimmt haben, ist es nun an den Aktionären und den Wettbewerbsbehörden, grünes Licht zu geben. Die Papiere von CVC gewannen 2,4 Prozent und die von Omicare 1,7 Prozent auf 96,25 Dollar.
Die Anteilsscheine von Salesforce zogen um 3,9 Prozent an. Die am Vortag nach Börsenschluss vorgelegten Zahlen für das erste Geschäftsquartal des SAP-Konkurrenten zeigten, dass die Erlöse des Cloud-Spezialisten von Februar bis April dank eines guten Neukundengeschäfts um 23 Prozent gestiegen waren. Der starke Dollar hatte einen noch kräftigeren Anstieg gebremst. Laut dem Berenberg-Analyst Mark Moerdler ist zudem die Profitabilität besser als erwartet gewesen. Allerdings hält er die Aktie für zu hoch bewertet. Die Papiere des Billigladen-Betreibers Dollar Tree legten nach Quartalszahlen um 3,2 Prozent zu.
Die Titel von Hewlett-Packard (HP) legten im S&P-100-Index um 2,3 Prozent zu. Der Computerkonzern wird nach Börsenschluss seinen Quartalsbericht vorlegen. Zudem zieht sich HP aus seinem chinesischen Netzwerkgeschäft zurück.
Amazon.com profitierten von einer positiven Studie von Morgan Stanley und stiegen um 1,8 Prozent auf 431,63 Dollar. Die Analysten hatten das Kursziel von 450 auf 520 Dollar angehoben und die Einstufung für das Papier des Online-Händlers mit «Overweight» bekräftigt. Die Aktien von Apple stiegen um 1,0 Prozent. Händler sagten, dass die US-Bank Morgan Stanley ihre Schätzungen für den iPhone-Absatz im zweiten Quartal angehoben habe und auch die Zwölfmonatsschätzung für die Apple Watch. (awp/mc/upd/ps)