US-Schluss: Dow Jones gibt 0,5% auf 17’787 Punkte nach
New York – Die Standardwerte an der New Yorker Wall Street haben am Dienstag den Rückwärtsgang eingelegt. Nach dem langen Wochenende rutschte der US-Leitindex Dow Jones Industrial um 0,48 Prozent auf 17 787,13 Punkte ab. Für den Monat Mai behauptete der Dow-Jones-Leitindex ein hauchdünnes Plus von 0,08 Prozent. Er legte damit den vierten Monat in Folge zu.
Am Montag war an den Börsen wegen des Feiertages «Memorial Day» nicht gehandelt worden. Hauptthema waren auch am Dienstag die Erwartungen an die Zinspolitk der US-Notenbank. So waren die Konsumausgaben im April so stark wie seit fast sieben Jahren nicht mehr gestiegen, das habe Sorgen um eine Leitzinsanhebung geschürt, hiess es.
Der marktbreite S&P-500-Index verlor am Dienstag zwar 0,10 Prozent auf 2096,95 Punkte, verzeichnete mit plus 1,53 Prozent aber eine klar positive Monatsbilanz. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 legte am Dienstag um 0,25 Prozent auf 4523,89 Punkte zu, im Mai lag der Gewinn bei 4,21 Prozent.
Derweil dreht sich das Übernahmekurassel weiter: das Pharmaunternehmen Jazz Pharmaceuticals will die Biotech-Firma Celator für etwa 1,5 Milliarden US-Dollar (1,35 Milliarden Euro) schlucken. Jazz-Titel verloren 0,35 Prozent, Celator sprangen hingegen um 71,59 Prozent in die Höhe.
Darüber hinaus möchte der regionale Energieversorger Great Plains Energy den Rivalen Westar Energy kaufen. Die Verwaltungsräte beider Firmen hatten dem Zusammenschluss zugestimmt. Weniger begeistert zeigten sich die Aktionäre von Great Plains Energy, der Kurs sackte um 5,87 Prozent ab. Westar-Papiere zogen hingegen um 6,44 Prozent an.
Die Aktien von Monsanto legten um 2,72 Prozent auf 112,47 Dollar zu. Händler verwiesen auf einen Bericht der Internetseite «Streetinsider», demzufolge der deutsche Pharma- und Chemiekonzern Bayer sein Gebot für den US-Saatgutanbieter auf 135 Dollar je Aktie nach oben schrauben will. Der Aktiendienst beruft sich auf Quellen mit Kenntnis der Vorgänge um die geplante Übernahme. Der offizielle Angebotspreis liegt derzeit bei 122 Dollar je Anteilschein. Das ist Monsanto aber zu wenig.
Technologiewerte gehörten zu den grössten Gewinnern. So legten Microsoft– als bester Wert im Dow um 1,30 Prozent zu. IBM gewannen 0,59 Prozent. Auch Titel aus dem Telekommunikationssektor wie Verizon Communications und Cisco Systems zählten zu den Gewinnern.
Apple-Papiere verloren dagegen 0,49 Prozent. Die japanische Zeitung «Nikkei» hatte berichtet, dass Apple künftig wohl drei Jahre zwischen Modellwechseln bei dem Smartphone vergehen lassen wird statt bisher zwei.
Aktien des Chemiekonzerns DuPont verloren am Indexende 2,62 Prozent. Boeing rutschten nach kritischen Äusserungen eines Goldman-Sachs-Experten um 2,38 Prozent ab.
«Brexit»-Sorgen belasteten den Eurokurs etwas. Die Gemeinschaftswährung kostete zuletzt 1,1130 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1154 (Montag: 1,1139) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8965 (0,8978) Euro gekostet. Am Rentenmarkt legten richtungweisende zehnjährige US-Staatsanleihen um 3/32 Punkte auf 98 Punkte zu. Ihre Rendite betrug 1,84 Prozent. (awp/mc/pg)