US-Schluss: Dow gibt 0,2% auf 24’714 Punkte ab
New York – Der US-Aktienmarkt hat einen wechselhaften Handel am Donnerstag im Minus beendet. Nach schwachem Start und zwischenzeitlichem Dreh ins Plus gab der Leitindex Dow Jones Industrial am Ende um 0,22 Prozent auf 24’713,98 Punkte nach. Er stand damit wieder unter den 24 719 Punkten, mit denen er in das neue Jahr gestartet war. Um dieses Niveau pendelt er nun schon einige Tage.
Ausgebremst wurde der Dow nach Zahlen von Kursverlusten bei Cisco und Walmart . Ansonsten blieben die Renditen am Anleihemarkt im Fokus, die zuletzt für Anleger immer attraktiver geworden waren. Zehnjährige US-Rentenpapiere rentieren neuerdings mit mehr als 3,1 Prozent auf dem höchsten Stand seit 2011. Am Donnerstag blieb der Renditeanstieg aber im kleinen Rahmen. Aktuelle Wirtschaftsdaten aus den USA gaben derweil ein insgesamt recht solides Bild ab.
Auch der breite Markt und die Technologiewerte gingen letztlich mit einem Abschlag über die Ziellinie. Der S&P-500-Index verlor 0,09 Prozent auf 2720,13 Zähler, während es für den Nasdaq 100 um 0,41 Prozent auf 6901,63 Punkte abwärts ging.
Unter den Einzelwerten zogen einige Konzerne mit ihren Quartalsbilanzen die Aufmerksamkeit auf sich. Der Netzwerk-Spezialist Cisco enttäuschte mit seinem Ausblick, bei dem sich Börsianer etwas mehr Optimismus gewünscht hatten. Nach bisher gutem Lauf in diesem Börsenjahr ging es für die Papiere als Dow-Schlusslicht um 3,76 Prozent abwärts.
Der Einzelhändler Walmart war zwar mit mehr Umsatz in das neue Geschäftsjahr gestartet. Nach solidem Auftakt drehten die Papiere aber deutlich ins Minus und verloren zum Schluss fast 2 Prozent. Börsianern zufolge konzentrierten sich die Anleger letztlich auf ein rückläufiges operatives Ergebnis im US-Geschäft, das eine Beschleunigung im Online-Handel überschattet habe.
Im Online-Geschäft gab es derweil auch eine Nachricht, die bei Walmart für mehr Konkurrenz sorgen könnte: die Supermarktkette Kroger hat sich beim britischen Online-Lebensmittelhändler Ocado beteiligt – und will künftig auf dessen Technologie-Plattform zurückgreifen. Experten vermuten dahinter eine Massnahme, um Amazon und Walmart anzugreifen. Die Kroger-Papiere profitierten davon mit knapp 1,5 Prozent Plus.
Für die Anleger der Warenhauskette JCPenney dagegen war der Donnerstag ein schwarzer Tag. Die Aktien sackten um mehr als 12 Prozent ab, weil das Unternehmen im ersten Quartal mit seinem Umsatz die Erwartungen verfehlte und den Ausblick für das Gesamtjahr kürzte.
Ansonsten blieb der Ölpreis in den USA mit seinem anhaltenden Höhenflug ein starkes Thema. Die US-Ölsorte WTI erreichte zeitweise ihren höchsten Preis seit November 2014 und stützte so die Energiewerte, deren Branchenindex mit einem Anstieg um 1,3 Prozent führend im marktbreiten S&P-500-Index war. Rückenwind gab dies unter anderem der Öldienstleisterbranche, wie die Aufschläge bei Halliburton und Schlumberger von 2,6 beziehungsweise 1,8 Prozent zeigen.
Wells-Fargo-Aktien dagegen gehörten unter den Nebenwerten mit 1,5 Prozent zu den Verlierern. Hier belastete ein Medienbericht über vermeintliche Mitarbeitermanipulationen an Kundendokumenten den Kurs. Am Markt hiess es, dies werfe neue Fragen auf hinsichtlich des Risikomanagements. Für Analyst Gerard Cassidy von RBC Capital wird die Reputation des Finanzinstituts damit weiter geschwächt.
Weiter verunsichert von der Regierungsbildung in Italien fiel der Eurokurs am Donnerstag nach anfänglichen Gewinnen wieder unter 1,18 US-Dollar. Zuletzt wurde die europäische Gemeinschaftswährung in New York mit 1,1794 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1805 (Mittwoch: 1,1784) Dollar festgesetzt.
US-Anleihen bewegten sich auf hohem Niveau nicht mehr so stark wie zuletzt. Zehnjährige Papiere gaben um 4/32 Punkte auf 97 31/32 Punkte nach. Sie rentierten mit 3,11 Prozent und verblieben so auf ihrem höchsten Stand seit 2011. (awp/mc/ps)