New York – Sich verhärtende Fronten im Haushaltsstreit zwischen Demokraten und Republikanern haben am Donnerstag die US-Börsen belastet. Die aktuellen, überwiegend positiven Konjunkturdaten fanden in diesem Umfeld kaum Beachtung. Der Leitindex Dow Jones Industrial ging mit minus 0,56 Prozent auf 13.170,72 Punkten aus dem Handel, nachdem er sich fünf Handelstage in Folge stabil bis freundlich gezeigt hatte. Der S&P 500 sank um 0,63 Prozent auf 1.419,45 Zähler. An der Nasdaq büsste der Composite-Index 0,72 Prozent auf 2.992,16 Punkte ein und der Nasdaq 100 verlor 0,77 Prozent auf 2.654,01 Punkte.
Auslöser der Verluste waren Äusserungen des Republikaners und Sprechers des Repräsentantenhauses John Boehner. Er warf Präsident Barack Obama vor, es mit den Ausgabenkürzungen nicht wirklich ernst zu meinen. Seine Etat-Vorschläge seien «alles andere als ausgewogen». Bis es zu ersten Lösungsvorschlägen komme, werde es noch ein steiniger Weg, sagte ein Börsianer. Aber bislang herrsche dennoch Zuversicht, dass rechtzeitig vor Jahresende eine erste Lösung präsentiert werde.
Favorit im Dow waren die Aktien von Caterpillar mit plus 0,47 Prozent. Am Ende des Kurszettels gaben die Anteilsscheine von Merck & Co. um knapp zwei Prozent nach.
Im S&P 500 gaben die Anteilsscheine von Sprint Nextel um 0,35 Prozent nach. Der drittgrösste US-amerikanische Mobilfunker will seine Tochter Clearwire für 2,90 Dollar je Aktie oder insgesamt 2,1 Milliarden US-Dollar vollständig übernehmen. Die Übernahme will Sprint aus dem Arbeitskapital bestreiten. Sprint hält bisher etwa 51 Prozent an dem Datendienstleister. Der Löwenanteil der restlichen Aktien liegt bei einer Reihe von Unternehmen, weshalb Sprint die Tochter bislang trotz Mehrheitsbeteiligung nicht voll kontrollieren konnte. Die Clearwire-Titel sprangen um knapp 15 Prozent auf 3,16 Dollar hoch.
Die Apple-Papiere gaben im Nasdaq-Auswahlindex um 1,69 Prozent nach. Gemeinsam mit vier grossen Verlagen einigte sich Apple mit der EU-Kommission über eine Lockerung der Preise für digitale Bücher. Aktuelle Verträge, bei denen die Verlage den Preis für E-Books bestimmen, werden laut EU-Kommission aufgelöst und Händler bekommen für mindestens zwei Jahre mehr Spielraum für Rabatte.
Die Google-Aktien gewannen 0,75 Prozent. Nach drei Monaten der Verbannung können Karten von Google wieder für iPhone und iPad genutzt werden. Google erhält eine eigene Karten-App. (awp/mc/pg/upd/ps)