US-Schluss: Dow kaum verändert bei 21’266 Punkten
New York – Die US-Börsen haben am Donnerstag im Verlauf einer kleinen Berg- und Talfahrt erneut Rekordhöhen erklommen. Letztlich schlossen sie dann allerdings kaum verändert. Die Anhörung des gefeuerten FBI-Chefs James Comey hatte kaum Neuigkeiten für die Finanzmärkte gebracht, so dass die Anleger zeitweise ihre Risikoscheu etwas verloren.
Der Dow Jones Industrial erreichte an der New Yorker Wall Street bei 21’265,69 Punkten eine Bestmarke. Aus dem Handel ging der US-Leitindex jedoch fast unverändert mit plus 0,04 Prozent auf 21 182,53 Punkte.
Dem marktbreiten S&P 500 fehlte zeitweise nur 1 Punkt bis zu seinem am vergangenen Freitag erreichten Rekordhoch von rund 2440 Zählern. Auch er schloss letztlich dann aber wenig verändert mit plus 0,03 Prozent auf 2433,79 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100, der bereits kurz nach Handelsstart bis auf ein Rekordhoch bei 5895,18 Zählern gestiegen war, ging mit einem kleinen Plus von 0,13 Prozent auf 5885,30 Punkte aus dem Tag.
Vor dem Geheimausschuss des US-Senats bezeichnete der vom US-Präsidenten geschasste FBI-Chef Donald Trump zwar offen als Lügner und gab dem Vorwurf einer möglichen Einflussnahme auf die Justiz weitere Nahrung, doch eine klare Anordnung Trumps, das Verfahren gegen den ehemaligen Nationalen Sicherheitsberater Michael Flynn im Zuge der Russland-Ermittlungen einzustellen, gab es laut James Comey nicht. Er habe Trumps Worte «Ich hoffe, Sie sehen einen Weg, das fallen zu lassen, von Flynn abzulassen» jedoch als solche verstanden, sagte Comey.
Präsident Trump hatte Comey vor einem Monat entlassen und damit einen politischen Skandal ausgelöst. Der zu der Zeit noch als FBI-Chef tätige Comey war dabei gewesen, herauszufinden, ob Russland 2016 in den Präsidentschaftswahlkampf eingriffen hatte. Im Zuge dessen wurden Verbindungen zwischen dem Wahlkampfteam Trumps und Russland ein Thema und Flynn musste seinen Hut nehmen. Er hatte vor seinem Amtsantritt mit dem russischen Botschafter über Sanktionen gegen Moskau gesprochen und dies später verheimlicht.
Unter der Einzelwerten an der New Yorker Börse sprangen die Aktien des Pharmaunternehmens Valeant letztlich um rund 9 Prozent hoch. Die Firma hatte den Verkauf einer Unternehmenssparte an ein Gemeinschaftsunternehmen der Investoren Pacific Equity Partners und Carlyle angekündigt. Diese wollen für 930 Millionen US-Dollar Inova Pharmaceuticals kaufen.
Die Anteile der Kaufhauskette Nordstrom schossen um gut 10 Prozent hoch, nachdem bekannt wurde, dass Teile der Gründerfamilie erwägen, das Unternehmen von der Börse zu nehmen und entsprechend sämtliche Aktien aufzukaufen.
Unter den Technologiewerten reihten sich nun auch wieder die an der Nyse notierten Papiere der Handelsplattform Alibaba in die Gruppe jener Aktien ein, die von Rekord zu Rekord eilen. Dank eines überraschend guten Umsatzausblicks auf das laufende Geschäftsjahr sprangen die Titel des Amazon-Konkurrenten aus China auf ein Rekordhoch bei 143,70 Dollar. Aus dem Handel gingen sie dann mit einem Plus von etwas mehr als 13 Prozent auf 142,34 Dollar. Yahoo, noch mit 15 Prozent an Alibaba beteiligt, profitierten davon ebenfalls mit einem Plus von etwas über 10 Prozent. Alibaba rechnet mit einem Umsatzanstieg zwischen 45 und 49 Prozent im kommenden Geschäftsjahr.
Am US-Rentenmarkt verloren zehnjährige Staatsanleihen 5/32 Punkte auf 101 20/32 Punkte und rentierten mit 2,19 Prozent. Der Kurs des Euro schwächelte im späteren US-Handel wieder ein wenig und wurde zur Schlussglocke an der Wall Street mit 1,1215 Dollar gehandelt. Die EZB hatte den Referenzkurs auf 1,1229 (Mittwoch: 1,1217) Dollar festgesetzt. (awp/mc/upd/ps)