New York – Der Dow Jones Industrial hat sich nach dem Durchhänger zur Wochenmitte wieder stabilisiert. Der US-Leitindex schwankte am Donnerstag etwas um seinen Schlussstand vom Mittwoch und schloss wenig verändert. Die Wall Street hing dabei weiter am Tropf der Ölpreise, die zwischenzeitlich ins Minus gerutscht waren und sich zuletzt etwas erholten. Sie gelten als Signal für die Einschätzung der Weltkonjunktur.
Der Dow ging 0,05 Prozent höher bei 17 720,50 Punkten aus dem Handel. Zur Wochenmitte hatte das Börsenbarometer noch nach schwachen Unternehmenszahlen mehr als 1 Prozent eingebüsst und damit den grössten prozentualen Tagesverlust seit Mitte Februar verzeichnet.
Der S&P-500-Index stand am Donnerstag 0,02 Prozent tiefer bei 2064,11 Punkten. Für den Technologiewerte-Index Nasdaq 100 ging es um 0,42 Prozent auf 4342,81 Punkte nach unten. Hier belasteten Verluste von mehr als 2 Prozent bei den Aktien von Apple .
Noch kräftigere Bewegungen kamen derweil durch Übernahmespekulationen in den Markt: Sowohl der Chemiekonzern BASF als auch der Pharma- und Chemiekonzern Bayer sollen laut Medienberichten Interesse am Saatguthersteller Monsanto haben. Dessen Kurs schnellte an der Spitze des S&P 500 um mehr als 8 Prozent in die Höhe. Zwischenzeitlich war er auf den höchsten Stand seit August 2015 geklettert.
Nach Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg prüft Bayer ein 40 Milliarden Dollar schweres Angebot. Kurz zuvor hatte der Internetdienst Streetinsider.com berichtet, dass BASF mit Investmentbanken wegen eines möglichen Übernahmeangebots gesprochen habe. Im März hatte es in Medienberichten noch geheissen, Monsanto habe mit den beiden deutschen Konzernen Gespräche über deren Argarchemie-Sparten geführt.
Am Dow-Ende setzten die Aktien von Apple ihre jüngste Talfahrt fort und fielen um 2,35 Prozent auf 90,34 Dollar. Damit haben sie zwar wieder das Niveau von Juni 2014 erreicht, bleiben aber knapp das wertvollste Unternehmen der Welt vor der Goolge-Mutter Alphabet . Die Papiere des iPhone-Herstellers Apple leiden bereits seit längerem unter Sorgen vor einer Abschwächung des Smartphone-Marktes. Nun berichtete die japanische Wirtschaftszeitung «Nikkei», dass Apples Zulieferer im verbleibenden Jahr weniger Chips als zuvor ausliefern könnten.
Die Papiere von General Electric (GE) verloren nach einem skeptischen Analystenkommentar knapp 1 Prozent. Der mutige Portfolioumbau sowie das Technologiepotenzial des Industriekonzerns seien nun ausreichend im Aktienkurs berücksichtigt, schrieb Analyst Stephen Tusa von der US-Bank JPMorgan. Zudem erscheine der Bartmittelzufluss schwach.
Spitzenreiter im Dow waren die Papiere des Sportartikelherstellers Nike . Sie zogen um 1,72 Prozent an.
Nachdem am Vortag bereits die Kaufhauskette Macy’s mit ihren Quartalszahlen die Erwartungen verfehlt hatte, enttäuschte nun der Branchenkollege Kohl’s die Anleger mit seinem Zahlenwerk. Die Papiere sackten als Schlusslicht im S&P 500 um mehr als 9 Prozent ab und stehen damit wieder so tief wie zuletzt Anfang 2009.
Der Kurs des Euro bewegte sich weiter kaum und notierte zuletzt bei 1,1374 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,1389 (Mittwoch: 1,1409) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8780 (0,8765) Euro. Richtungweisende zehnjährige Anleihen sanken um 7/32 Punkte auf 98 28/32 Punkte. Sie rentierten mit 1,748 Prozent. (awp/mc/upd/pg)