New York – Schwache Ölwerte haben die New Yorker Börsen am Montag ausgebremst. Auch der neuerliche Einbruch an den internationalen Anleihemärkten sorgte für Unsicherheit. Nach der jüngsten Kursrally hätten Investoren aber ohnehin einen Gang zurückgeschaltet, sagten Händler. Kursgewinne bei einigen kleineren Werten konnten kein ausreichendes Gegengewicht bilden. Die wichtigsten Aktienindizes bewegen sich dennoch weiterhin in Schlagweite ihrer Höchststände.
Der US-Leitindex Dow Jones Industrial ging 0,47 Prozent tiefer bei 18 105,17 Punkten aus dem Handel. Vor dem Wochenende hatte ein positiv aufgenommener US-Arbeitsmarktbericht den weltweit vielbeachteten Aktienindex noch in Richtung seines Rekordhochs bei 18 288 Punkten getrieben. Der umfassendere S&P-500-Index gab zum Wochenauftakt um 0,51 Prozent auf 2105,33 Punkte nach. Der Auswahlindex Nasdaq 100 verlor 0,45 Prozent auf 4438,64 Punkte.
Marktanalyst Craig Erlam vom Handelshaus Oanda machte vor allem Gewinnmitnahmen nach der jüngsten Kursentwicklung an den US-Börsen für das Minus verantwortlich. Dabei habe die Wirtschaft in den USA gerade ein sehr schwieriges erstes Quartal hinter sich und zudem erwäge die Notenbank weiterhin eine Anhebung ihres Leitzinses. Die erneute Leitzinssenkung der chinesischen Notenbank habe unterdessen nicht überrascht oder die Erwartungen übertroffen. Somit sei auch kein positiver Impuls gesetzt worden. Auch beim Thema Griechenland gab es keine wichtigen Neuigkeiten.
Die schwer gewichteten Aktien der beiden Ölkonzerne zählten zu den grössten Verlierern im Dow Jones Industrial: ExxonMobil gingen mit minus 1,68 Prozent auf 86,78 US-Dollar am Indexende aus dem Handel. Die Papiere von Chevron verbilligten sich um 1,19 Prozent. Händler verwiesen auf einen Trendwechsel bei den Rohölpreisen als Belastung. US-Öl der Sorte WTI und auch Brent-Öl aus der Nordsee sackten nach ihrer Erholungsbewegung seit Mitte März an zuletzt wieder etwas ab.
An die Spitze des Leitindex kletterten Caterpillar-Aktien mit einem Aufschlag von 1,67 Prozent auf 88,77 Dollar. Händler verwiesen auf optimistische Aussagen des Analysehauses Baird. Die Experten hätten die Papiere des US-Baumaschinenherstellers auf «Outperform» hochgestuft und das Kursziel auf 101 Dollar abgehoben. Cisco Systems konnten vor der Veröffentlichung von Quartalszahlen am Mittwoch ihre Verlaufsgewinne nicht halten. Sie schlossen 0,07 Prozent tiefer. Die Analysten von Pacific Crest beurteilen die Perspektiven für den Netzwerk-Ausrüster positiv und stuften die Papiere hoch.
Die abflauende Berichtssaison lieferte noch einige positive Überraschungen: Die Aktie von Actavis stieg um 3,05 Prozent auf 301,74 Dollar, nachdem der Pharmakonzern mit seinen Geschäftszahlen für das erste Quartal die Erwartungen der Analysten übertroffen hatte. Auch das Auktionshaus Sotheby’s konnte die Anleger mit unerwartet guten Gewinn- und Umsatzzahlen erfreuen. Die Aktie gewann bis zum Handelsschluss 1,44 Prozent. Die bevorstehende Übernahme durch Noble Energy katapultierte die Anteile an der Öl- & Gasgesellschaft Rosetta Resources um 27,19 Prozent nach oben. Noble-Titel sackten hingegen um 6,21 Prozent ab. (awp/mc/pg)