New York – Die US-Börsen haben sich am Mittwoch nach ihrer jüngsten Talfahrt kaum von der Stelle bewegt. Aktien von Konsumgüterunternehmen hätten die Kurse gestützt, sagten Börsianer. Dem standen jedoch einige enttäuschende Nachrichten in puncto Übernahmen gegenüber. Im Fokus bleib indes die Entwicklung in der Ukraine.
Die wichtigsten Indizes pendelten in einer engen Spanne um ihre Schlusskurse vom Dienstag und traten letztlich auf der Stelle. Der Dow Jones Industrial stand 0,08 Prozent höher bei 16 443,34 Punkten. Am Dienstag hatte der US-Leitindex noch unter den Sorgen über eine unerwartet frühe Anhebung der US-Zinsen gelitten und 0,84 Prozent verloren. So tief hatte er zuletzt im Mai gestanden. Der wichtige marktbreite S&P-500-Index verharrte zur Wochenmitte prozentual unverändert bei 1920,24 Punkten. Der Nasdaq 100 verzeichnete ein Minus von 0,02 Prozent auf 3874,27 Punkte.
In der Ukraine-Krise wies Russland mit Nachdruck Vorwürfe einer massiven Truppenkonzentration an der ukrainischen Grenze zurück. Zudem konterte Moskau die westlichen Sanktionen mit einem einjährigen Einfuhrverbot für zahlreiche Agrarprodukte und Lebensmittel. Derweil nimmt der Kampf um die strategisch wichtige Separatistenhochburg Donezk in der Ostukraine an Härte zu.
Auf Unternehmensseite gab es teils deutliche Kursausschläge. Die Aktien von T-Mobile US etwa sackten um rund achteinhalb Prozent ab. Der US-Mobilfunker Sprint will Kreisen zufolge die Telekom-Tochter nicht mehr übernehmen. Die regulatorischen Hürden seien dem Unternehmen zu hoch. Auch bei den Aktionären von Sprint kam das nicht gut an. Die Titel knickten um rund 19 Prozent ein.
Beim Medienkonzern Time Warner erhielten Übernahmefantasien ebenfalls einen herben Dämpfer. Nach dem Widerstand von Time Warner gibt US-Medienmogul Rupert Murdoch die geplante 80-Milliarden-Dollar-Übernahme des Konkurrenten auf. Während die Aktien von Murdochs Konzern 21st Century Fox um mehr drei Prozent zulegten, brachen Time Warner um knapp 13 Prozent ein. Da half es auch nicht, dass Time Warner die Gewinnerwartungen im abgelaufenen Quartal übertroffen hatte und nun weitere Aktienrückkäufe plant.
Auch andere Medienkonzerne standen im Blick. So zogen die Aktien des Internet-Urgesteins AOL nach Geschäftszahlen um rund siebeneinhalb Prozent an. Der Umsatz hatte die Erwartungen übertroffen. Die Papiere des Unterhaltungskonzerns Walt Disney konnten ihre Gewinne trotz guter Zahlen zum dritten Geschäftsquartal nicht verteidigen und fielen um 0,18 Prozent. Die Papiere hatten jedoch bereits zuvor in der Hoffnung auf gute Ergebnisse deutlich zugelegt.
An der Dow-Spitze stiegen die Papiere des Konsumgüterunternehmens Procter & Gamble (P&G) um mehr als zwei Prozent. Dahinter folgten die Papiere des Getränkekonzerns Coca-Cola mit plus 1,89 Prozent.
Schlechte Nachrichten wiederum gab für die Anteilseigner der Rabattplattform Groupon. Das Unternehmen verliert noch mehr Geld: Im zweiten Quartal hatte sich der Verlust verdreifacht. Die Kurs brach um rund zwölfeinhalb Prozent ein. Aktien von Walgreen sackten am Ende des S&P 500 um mehr als 14 Prozent ab. Die Drogeriemarktkette hatte angekündigt, ihren Firmensitz nicht zu verlegen. Ein solcher Schritt hätte dem Unternehmen Steuern gespart. (awp/mc/upd/ps)