US-Schluss: Rücksetzer nach Erholung
New York – Die US-Börsen haben am Mittwoch nach ihrer jüngsten Erholung wieder den Rückwärtsgang eingelegt. Der Dow Jones Industrial schloss 0,92 Prozent tiefer bei 16 461,32 Punkten. Der breit gefasste S&P 500 gab um 0,73 Prozent auf 1927,11 Punkte nach und für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es um 0,55 Prozent auf 3949,59 Punkte nach unten.
Es überrasche nur wenig, dass die Märkte die Kursgewinne der vergangen Tage zunächst verdauten, sagte ein Investmentexperte. Nachdem die Börsen am Vortag noch von der Hoffnung auf konjunkturstimulierende Massnahmen der Europäischen Zentralbank profitiert hatten, richten sich die Blicke dem Börsianer zufolge nun wieder in erster Linie auf die laufende Berichtssaison der Unternehmen.
Der Flugzeugbauer Boeing überzeugte die Investoren trotz glänzender Geschäfte mit Verkehrs- und Militärmaschinen sowie eines deutlichen Gewinnanstiegs nicht. Grund war, dass der Konzern beim Langstreckenflieger «Dreamliner» noch mehr Geld drauflegt als erwartet. Die Aktien fielen als Schlusslicht im US-Leitindex Dow Jones um 4,46 Prozent.
Für die Papiere des Chemiekonzerns Dow Chemical ging es trotz einer überraschend guten Gewinnentwicklung um 1,24 Prozent nach unten. Einen Verlust von 5,42 Prozent mussten die Aktionäre des Biotechnologie-Unternehmens Biogen Idec verkraften. Ein für den Hersteller von Medikamenten zur Behandlung von Multipler Sklerose (MS) wichtiges Mittel war hinter den hochgesteckten Erwartungen zurückgeblieben. Die Papiere des LED-Herstellers Cree brachen nach einem enttäuschender Geschäftsausblick um fast 18 Prozent ein.
Yahoo-Aktien schnellten um 4,53 Prozent nach oben. Der Internetkonzern hatte mehr umgesetzt als erwartet. Zudem hatte sich wegen der Beteiligung am chinesischen Online-Riesen Alibaba der Gewinn vervielfacht.
Die Titel des Halbleiterunternehmens Broadcom zogen nach überraschend guten Zahlen um 5,46 Prozent an. Der Speicherspezialist EMC war mit seinem Gewinnzuwachs im vergangenen Quartal hingegen hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Allerdings hatte ein Analyst bereits zu Wochenbeginn auf eine mögliche Enttäuschung hingewiesen. Die Aktien kletterten um 0,63 Prozent nach oben.
Abseits des Zahlenreigens fielen Tesla mit einem Abschlag von 1,80 Prozent auf. Der deutsche Autobauer Daimler war als Grossaktionär bei dem US-Elektroautopionier ausgestiegen. Die Zusammenarbeit bei Fahrzeugprojekten bleibt davon aber unberührt.
Der Kurs des Euro fiel auf 1,2644 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,2693 (Dienstag: 1,2762) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7878 (0,7836) Euro. Richtungweisende zehnjährige US-Staatsanleihen verharrten bei 101 11/32 Punkten. Ihre Rendite betrug 2,22 Prozent. (awp/mc/pg)