New York – Vor dem Protokoll zur jüngsten Sitzung der US-Notenbank (Fed) haben die Anleger an der Wall Street keine grossen Sprünge gewagt. Die vier wichtigsten US-Aktienindizes legten am Mittwoch nur etwas zu und befinden sich damit weiterhin auf einem sehr hohen Niveau. Die Anleger erhoffen sich Hinweise auf die zukünftige Geldpolitik der Währungshüter, auch wenn ein weiterer Zinsschritt nach oben bereits im Juni so gut wie sicher erscheint.
Der Dow Jones Industrial legte im frühen Handel um 0,17 Prozent auf 20 973,79 Punkte zu. Tags zuvor hatte der US-Leitindex bereits seine Erholung nach einem Rückschlag in der vergangenen Woche mit gebremstem Tempo fortgesetzt. Am Mittwoch nun sorgten einmal mehr enttäuschende Nachrichten vom Immobilienmarkt für etwas Ernüchterung. So waren die Verkäufe bestehender Häuser im April überraschend stark gesunken.
Der marktbreite S&P-500-Index stand zur Wochenmitte 0,10 Prozent höher bei 2400,91 Punkten. Für den Nasdaq 100 ging es um 0,16 Prozent auf 5712,61 Zähler nach oben.
Unter den Einzelwerten litten die Papiere von Tiffany unter schwachen Quartalszahlen und sackten um mehr als 8 Prozent ab. Damit zählten die Aktien zu den Schlusslichtern im S&P 500. Der Schmuckhersteller enttäuschte mit rückläufigen Umsätzen im ersten Jahresviertel.
Ebenfalls unter Druck gerieten die Anteilscheine von Lowe’s, die rund 4 Prozent einbüssten. Die Baumarktkette hatte enttäuschende Gewinnzahlen für das erste Quartal präsentiert.
Für die Papiere von Praxair hingegen ging es um gut 2 Prozent nach oben. Der Dax-Konzern und Industriegasehersteller Linde und sein US-Wettbewerber sind ihrer bei den Arbeitnehmern umstrittenen Fusion deutlich näher gekommen. Verhandlungsteams beider Unternehmen erzielten nun eine grundsätzliche Einigung.
Unter den Technologiewerten fanden Nvidia-Aktien nach Informationen aus informierten Kreisen Beachtung und gewannen knapp 2 Prozent. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete, soll der japanische Telekom- und Medienkonzern Softbank wohl nach und nach einen 4 Milliarden US-Dollar schweren Anteil an dem Grafikchiphersteller angehäuft haben. Damit seien die Japaner nun mit 4,9 Prozent an Nvidia beteiligt, hiess es. Das ist eine Schwelle, die noch nicht meldepflichtig ist.
Klarer Spitzenreiter im Nasdaq 100 waren die Anteilscheine von Intuit mit einem Plus von rund 8 Prozent. Der Anbieter von Finanzsoftware hatte mit seiner Buchungssoftware für kleinere Unternehmen einen derart hohen Umsatz erwirtschaftet, dass nun der Ausblick angehoben wurde. (awp/mc/upd/ps)