US-Schluss: Dow verliert 3,12% auf 16’459,75 Punkte

New York – Die weltweite Börsen-Talfahrt hat sich am Freitag auch in New York fortgesetzt. Anhaltende Sorgen über die Weltwirtschaft und die drohende US-Zinswende drückten den Dow Jones Industrial tief ins Minus.

Der amerikanische Leitindex weitete seine Verluste im Verlauf immer weiter aus und schloss 3,12 Prozent tiefer bei 16’459,75 Punkten. Niedriger war der Dow zuletzt im Oktober 2014 aus dem Handel gegangen. Seit dem vergangenen Freitag sackte der amerikanische Leitindex um 5,82 Prozent ab – damit erlitt er den grössten Wochenverlust seit fast vier Jahren.

Auch für die anderen Indizes ging es am Freitag weiter bergab: Der marktbreite S&P-500-Index rutschte erstmals seit Februar unter die 2000-Punkte-Marke und stand am Ende 3,19 Prozent tiefer bei 1’970,89 Punkten. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 büsste 4,28 Prozent auf 4’197,27 Punkte ein.

Bevor es mehr Klarheit über die Entwicklung in China und die US-Zinsen gebe, sei kein Ende der Talfahrt in Sicht, warnte ein Londoner Marktstratege. Schon seit Tagen leiden die Börsen unter dem Eindruck einer drohenden weltwirtschaftlichen Abkühlung. Insbesondere die Entwicklung in den Schwellenländern, allen voran China, macht den Anlegern zu schaffen. An Asiens Aktienmärkten war es zum Wochenausklang abermals deutlich bergab gegangen – sowohl in Japan wie auch in China, wo schlechte Stimmungsdaten aus der Industrie erneut für Unruhe sorgten.

Zudem könnte die US-Notenbank Fed schon im September erstmals seit über neun Jahren die Zinsen anheben – dies würde Aktien im Vergleich zu festverzinslichen Wertpapieren unattraktiver machen. Entsprechende Erwartungen schürte zuletzt Fed-Mitglied James Bullard, der sich trotz der jüngsten Marktturbulenzen und der China-Sorgen optimistisch zur konjunkturellen Lage in den USA äusserte. Er warnte erneut vor den Risiken einer zu langen Phase mit extrem niedrigen Zinsen.

Unter den Einzelwerten stachen Hewlett-Packard (HP) mit plus 0,44 Prozent positiv heraus. Der vor der Auspaltung stehende Computerhersteller hatte zwar im dritten Geschäftsquartal einen deutlichen Umsatz- und Gewinnrückgang hinnehmen müssen. Zudem blieb der Gewinnausblick für das Schlussquartal etwas hinter den Analystenerwartungen zurück. Bernstein-Analyst Toni Sacconaghi sprach indes von überraschend guten Resultaten. Ausserdem war die Aktie zuletzt schon auf den tiefsten Stand seit Dezember 2013 abgerutscht.

SAP-Konkurrent Salesforce punktete bei den Anlegern mit einem kräftig gestiegenen Quartalsumsatz. Trotz eines Verlusts übertraf der Spezialist für Mietsoftware aus dem Internet (Cloud) die Markterwartungen. Zudem hob Salesforce die Ziele für das Geschäftsjahr an, was für Kursgewinne von 1,96 Prozent sorgte.

Der Agrarmaschinen-Hersteller Deere & Co. senkte hingegen sein Jahresgewinnziel. Landwirte investierten angesichts gesunkener Getreidepreise weniger in Maschinen und Agrartechnik, hiess es zur Begründung. Die Aktien rutschten um 8,12 Prozent ab.

Der Euro kletterte erstmals seit Mitte Juni wieder über 1,13 US-Dollar und kostete zuletzt 1,1366 Dollar. Den Referenzkurs hatte die Europäische Zentralbank (EZB) zuvor auf 1,1281 (Donnerstag: 1,1183) Dollar festgesetzt. Die Kurse von US-Staatsanleihen legten ein wenig zu. Richtungweisende zehnjährige Papiere gewannen 6/32 Punkte auf 99 18/32 Punkte und rentierten mit 2,05 Prozent. (awp/mc/upd/ps)

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