US-Schluss: Etwas tiefer – Banken skeptischer für US-Aktien

Boerse

New York – Die Luft nach oben wird für den US-Aktienmarkt etwas dünner. Am Mittwoch verbuchten die Indizes an Wall Street und Nasdaq Verluste. Bank-Analysten beurteilen US-amerikanische Aktien nach ihrem Rekordlauf, der die internationalen Börsen in den Schatten stellte, nun etwas skeptischer.

Der Leitindex Dow Jones Industrial sank zur Wochenmitte zeitweise wieder unter die runde Marke von 35 000 Punkten. Er beendete den Handel mit minus 0,20 Prozent auf 35’031,07 Punkten. Der marktbreite S&P 500 verlor 0,13 Prozent auf 4514,07 Zähler. Für den technologielastigen Nasdaq 100 , der erst am Vortag auf ein Rekordhoch gestiegen war, ging es nun um 0,35 Prozent auf 15’620,85 Punkte nach unten.

Die Experten von Morgan Stanley hatten US-Aktien auf «Underweight» abgestuft. Unter dem Eindruck der andauernden Pandemie und der Spannungen rund um Inflation, Anleiherenditen und Geldpolitik verwiesen sie auf die derzeit wieder sehr grossen Risiken für das kurzfristige Wachstum. Auch die Citigroup, die Credit Suisse und die Bank of America mahnten Investoren zu etwas mehr Vorsicht hinsichtlich der weiteren Aussichten für den US-Aktienmarkt. Die Bewertungen seien sehr hoch.

Das Wirtschaftswachstum in den USA schwächte sich nach Einschätzung der US-Notenbank Fed zuletzt etwas ab. Die Wirtschaft sei im Zeitraum von Anfang Juli bis August mit einem moderaten Tempo gewachsen, hiess es im am Abend veröffentlichten Konjunkturbericht (Beige Book). Im vorherigen Bericht hatte die Fed noch von moderatem bis robustem Wachstum gesprochen. Verantwortlich für die Abschwächung sei die Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus und in einigen Fällen auch internationale Reisebeschränkungen, so die Fed.

Der Konjunkturbericht habe nichts an den Tag gebracht, was die Märkte nicht schon wüssten, kommentierte Analyst Edward Moya vom Broker Oanda die Veröffentlichung. Am Aktienmarkt hinterliess der Bericht auch diesmal keine Spuren. Die Wall Street habe den Beginn der Reduzierung der konjunkturstützenden Anleihekäufe weitgehend eingepreist, sie sei aber nach wie vor nicht überzeugt davon, dass die Zinsen in absehbarer Zeit angehoben würden, fügte Moya hinzu.

Insgesamt bevorzugten die Anleger am US-Aktienmarkt am Mittwoch eher defensive Werte vor Papieren von Zyklikern, also Unternehmen mit grösserer Abhängigkeit von der Konjunktur. Im US-Leitindex waren die Aktien des Getränkeherstellers Coca-Cola mit plus 1,4 Prozent oben. Unten verloren die Papiere des Chemiekonzerns Dow 1,9 Prozent.

Paypal machte mit einem Zukauf von sich reden: Der Zahlungsdienstleister will den japanischen Anbieter Paidy für 2,7 Milliarden US-Dollar schlucken. Bei Anlegern kam das Vorhaben zunächst gut an, doch der Kurs drehte schnell ins Minus. Zum Handelsende betrug es 2,7 Prozent.

Der Euro fiel am Mittwoch zeitweise in Richtung 1,18 US-Dollar. Nach dem US-Börsenschluss wurde die Gemeinschaftswährung mit 1,1817 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1827 (Dienstag:1,1860) Dollar festgesetzt, damit hatte der Dollar 0,8455 (0,8432) Euro gekostet.

Am US-Rentenmarkt legte der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) um 0,18 Prozent auf 133,23 Punkte zu. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe fiel auf 1,338 Prozent. (awp/mc/ps)

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