US-Schluss: Dow scheitert erneut an 22’000 Punkten

Boerse

New York – Ein festerer US-Dollar hat die Anleger an den US-Aktienmärkten am Dienstag in der Defensive und die Indizes träge gehalten. Die US-Währung profitierte Händlern zufolge von unerwartet starken US-Konjunkturdaten. Positiv werteten die Börsianer, dass Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un seine Pläne für einen Angriff auf die US-Pazifikinsel Guam vorerst zurückgestellt hat. Unter den Einzelwerten stachen Apple-Aktien mit einem weiteren Rekordhoch heraus.

Der Dow Jones Industrial schloss mit einem mageren Plus von 0,02 Prozent bei 21 998,99 Punkten. Im Verlauf hatte sich der US-Leitindex kaum bewegt, dabei aber immerhin mehrmals die Marke von 22 000 Punkten überwunden, war letztlich jedoch – wie am Vortag – knapp daran gescheitert. Für den breiter aufgestellten S&P 500 ging es um 0,05 Prozent auf 2464,61 Zähler abwärts. Der technologielastige Nasdaq 100 sank um 0,01 Prozent auf 5907,73 Punkte.

Die US-Einzelhandelsumsätze stiegen im Juli erheblich stärker als prognostiziert. Auch die Stimmung in der Industrie im Bundesstaat New York hellte sich im August unerwartet deutlich auf, wie der Empire-State-Index signalisierte. Auch die US-Lagerbestände im Juni sowie der NAHB Hauspreis-Index für August übertrafen die durchschnittlichen Expertenschätzungen.

Unternehmensseitig standen wieder einmal die Aktien von Apple im Anlegerfokus. Sie schafften am Dienstag mit 162,19 US-Dollar ein weiteres Rekordhoch und übertrafen damit die bisherige Bestmarke aus der Vorwoche. Im späten Geschäft bröckelten sie etwas ab, gingen aber immerhin als zweitbester Dow-Wert 1,1 Prozent höher bei 161,60 Dollar aus dem Handel. Der Technologiekonzern ist derzeit an der Börse rund 835 Milliarden Dollar schwer und somit das wertvollste Unternehmen der Welt.

Der Baumarktkonzern Home Depot wartete mit Geschäftszahlen auf. Trotz eines starken zweiten Quartals und erneut angehobenen Jahreszielen fielen die Aktien um mehr als zweieinhalb Prozent und waren damit Schlusslicht im Dow. In einer Telefonkonferenz hatte das Management angedeutet, dass das zweite Halbjahr etwas schwächer ausfallen dürfte als die ersten sechs Monate.

Bei Teva Pharmaceuticals drehten sich die Spekulationen um einen möglichen Verkauf des europäischen Geschäfts mit Krebsmedikamenten und Schmerzmitteln. Die Papiere des israelischen Pharmakonzerns verteuerten sich um 4,7 Prozent.

Die Titel von Fiat Chrysler setzten ihre steile Aufwärtsbewegung vom Vortag gebremst fort und kletterten um rund 0,6 Prozent. Im frühen Handel hatten die Anteilsscheine des Autobauers ein weiteres Rekordhoch erreicht und ihren Gewinn in dieser Woche auf mehr als 10 Prozent ausgebaut. Am Montag hatten Medienberichte über eine mögliche Übernahme der Italiener durch einen chinesischen Konkurrenten den Kurs um 8,5 Prozent nach oben getrieben.

Papiere der Luxuskaufhauskette Coach büssten nach Quartalszahlen mehr als 15 Prozent an Wert ein. Das Unternehmen hat im vierten Geschäftsquartal weniger umgesetzt als im Vorjahreszeitraum. Auch die Aktien von Advance Auto Parts und Dick’s Sporting Goods litten mit Verlusten von 20 beziehungsweise 23 Prozent unter enttäuschenden Quartalszahlen und trüben Ausblicken.

Der Euro-Kurs hat sich im US-Handel etwas berappelt und seinen klaren Verlust aus dem europäischen Geschäft eingedämmt. Dort war die Gemeinschaftswährung zeitweise unter die Marke von 1,17 Dollar gefallen, nachdem sie am Montag noch fast anderthalb Cents höher gehandelt worden war. Zuletzt wurde der Euro mit 1,1734 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1744 (Montag: 1,1797) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8515 (0,8477) Euro gekostet. Richtungweisende zehnjährige US-Staatsanleihen verloren 14/32 Punkte auf 99 27/32 Punkte. Sie rentierten mit 2,27 Prozent. (awp/mc/upd/pg)

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