US-Schluss: Leichter wegen geldpolitischer Sorgen

US-Schluss: Leichter wegen geldpolitischer Sorgen

New York – Gute Wirtschaftsdaten haben am Donnerstag geldpolitische Sorgen in den USA weiter angefacht und die New Yorker Börsen belastet. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial ging 0,43 Prozent tiefer bei 15 821,51 Punkten aus dem Handel, der marktbreite S&P-500-Index verlor ebenfalls 0,43 Prozent auf 1785,03 Punkte. Am Freitag hatten die Indizes noch bei 16 174 und 1813 Punkten jeweils Rekordhochs erreicht. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 beendete den Handelstag mit minus 0,15 Prozent bei 3477,73 Punkten.

Die Spekulationen auf eine Rückführung der geldpolitischen Hilfen durch die Federal Reserve sind durch das deutlich nach oben revidierte US-Wachstum im dritten Quartal und eine robuste Lage am Arbeitsmarkt verstärkt worden, wie Volkswirt Johannes Jander von der Helaba sagte. Entscheidend werde jedoch der Arbeitsmarktbericht für November am Freitag. Börsianern zufolge hielten sich viele Anleger vor diesem wichtigen Datum weiter zurück und sie reduzierten riskante Anlagen wie Aktien.

Bester Wert im Dow waren Intel-Aktien , die ohne wichtige Nachrichten 2,19 Prozent auf 24,26 US-Dollar zulegten. Am Dow-Ende schloss Microsoft mit minus 2,41 Prozent. Der als aussichtsreichster Kandidat für die Nachfolge von Konzernchef Steve Ballmer gehandelte Ford-Chef Allan Mulally steht laut Händlern nicht zur Verfügung. Andere sprachen von Gewinnmitnahmen nach der zuletzt sehr guten Kursentwicklung.

Im S&P 500 waren Einzelhandelswerte die grossen Verlierer: J.C. Penney rutschten um 8,39 Prozent ab. Ein Fondsmanager von Hayman Capital Management hat seinen Anteil an dem strauchelnden Handelskonzern verkauft. Safeway-Aktien gaben 4,59 Prozent ab. Der Investor Jana Partners hat seinen Anteil an der Supermarktkette reduziert.

Apple-Papiere legten 0,53 Prozent zu. Einem Zeitungsbericht zufolge wird der weltgrösste Mobilfunk-Anbieter China Mobile das iPhone ab Mitte Dezember seinen Kunden anbieten. Zudem drängt der Investor Carl Icahn auf eine Abstimmung der Apple-Aktionäre beim Aktienrückkauf von Apple. Mit einem Kurssprung von 68,15 Prozent stahl aber Puma Biotechnology dem Elektronikkonzern die Show. Bei einem Brustkrebsmittel sollen klinische Studien aufgenommen werden.

Weniger freundlich sah es bei den Finanzwerten aus, die nach den Zinsentscheidungen in Europa bereits zu den Verlierern gezählt hatten. Hinzu kam eine negative Branchenstudie der Deutschen Bank, die Aktien der Citigroup und von Morgan Stanley belastete. Die Bankentitel verloren 1,88 respektive 2,96 Prozent, nachdem die Analysten der Deutschen Bank ihre Kaufempfehlungen für beide Papiere kassiert hatten.

Der Eurokurs profitierte von einer unveränderten Geldpolitik der Europäische Zentralbank. Er bewegte sich im US-Handel Richtung 1,37 Dollar auf einem neuen Hoch seit Ende Oktober. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,3670 Dollar. Am US-Rentenmarkt gab der Kurs richtungweisender zehnjährige Anleihen wegen der geldpolitischen Sorgen 9/32 auf 98 30/32 Punkte ab. Ihre Rendite betrug 2,87 Prozent. (awp/mc/pg)

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