US-Schluss: Dow klettert 2,27% auf 16’654,77 Punkte
New York – Die Entspannung an den Aktienmärkten rund um den Globus hat den US-Börsen am Donnerstag ebenfalls Auftrieb gegeben. Überwiegend positiv ausgefallene Konjunkturdaten untermauerten zudem das Bild einer sich weiter erholenden US-Wirtschaft, so dass die Wall-Street-Börsen das dickste Zweitagesplus seit 2009 einheimsten.
Der Dow Jones Industrial schloss sehr fest mit plus 2,27 Prozent auf 16’654,77 Punkte und baute damit sein knapp vierprozentiges Plus vom Vortag aus. In den Tagen davor war es an einigen Handelsplätzen zu einem regelrechten Börsencrash gekommen. Der Dow selbst hatte noch am Dienstag den tiefsten Schlusstand seit mehr als 18 Monaten verzeichnet und in den vorherigen fünf Handelstagen mehr als 10 Prozent eingebüsst.
Der marktbreite S&P-500-Index stieg am Donnerstag um 2,43 Prozent auf 1987,66 Punkte. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 rückte um 2,49 Prozent auf 4324,82 Punkte vor und ist damit der einzige dieser drei Indizes, der auf Jahressicht wieder im Plus notiert.
Überwiegend überraschend stark waren die neuen Konjunkturdaten ausgefallen: So war die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA deutlich zurückgegangen. Das Bruttoinlandsprodukt war einer zweiten Schätzung zufolge zudem im zweiten Quartal stärker als erwartet gewachsen. Nur die Zahl der noch nicht abgeschlossenen Hausverkäufe war im Juli schwächer als erwartet gestiegen.
In dem 30 Werte umfassenden Dow, in dem es keine Verlierer gab, zählten die Aktien der Ölgesellschaften zu den Favoriten. Die Chevron-Papiere gewannen an der Index-Spitze 6,23 Prozent und ExxonMobil rückten um 3,24 Prozent vor. Unterstützung kam vom wieder kräftig gestiegenen Ölpreis. Ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) kostete mit 42,66 US-Dollar zuletzt über 10 Prozent mehr als am Vortag.
Die Aktien des Ölförder-Dienstleisters Schlumberger stiegen im S&P-100-Index um 5,36 Prozent, hatten allerdings am Vortag unter den bekannt gewordenen Übernahmeplänen für den Rivalen Cameron gelitten. Dessen Papiere verteuerten sich um weitere 5,47 Prozent, nachdem sie am Mittwoch um gut 41 Prozent hochgesprungen waren. Medien berichteten nun, dass die amerikanischen Kartellbehörden der Fusion wegen der minimalen Überlappungen der beiden Unternehmen mit hoher Wahrscheinlichkeit zustimmen dürften.
Die Anteilsscheine von Freeport-McMoRan sprangen um fast 29 Prozent hoch. Wegen des Preisverfalls bei Rohstoffen und Metallen will der Bergbaukonzern Förderung und Produktion drosseln sowie 10 Prozent der Stellen abbauen. Nach Börsenschluss wurde bekannt, dass der streitbare Investor Carl Icahn mit 8,5 Prozent bei dem Unternehmen eingestiegen ist und möglicherweise einen Sitz im Verwaltungsrat des Unternehmens für sich reklamieren wird.
Die Papiere von Amazon profitierten an der Nasdaq von einer positiven Analysteneinschätzung und stiegen um 3,51 Prozent.
Zu den wenigen Verlierern hingegen zählten die Aktien von Tiffany & Co., die um 2,10 Prozent nachgaben. Das Schmuckunternehmen hatte mit seiner Geschäftsentwicklung im zweiten Quartal die Markterwartungen enttäuscht.
Der Eurokurs vollzog im US-Handel eine kleine Berg- und Talfahrt, blieb dabei aber weiter unter der Marke von 1,13 Dollar. Unter diese war die Gemeinschaftswährung im Frankfurter Handel gefallen. Zum Börsenschluss an der Wall Street wurde sie bei 1,1242 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,1284 (Mittwoch: 1,1402) Dollar festgesetzt. Am Markt für US-Staatsanleihen legten richtungweisende zehnjährige Bonds um 2/32 Punkte auf 98 16/32 Punkte zu und rentierten mit 2,17 Prozent. (awp/mc/upd/ps)