New York – Der US-Aktienmarkt hat die neue Handelswoche mit einem positiven Auftakt eingeläutet. In einem vergleichsweise ruhigen Handel am Montag gewann der Dow Jones Industrial 0,15% auf 15’639,12 Punkten. Schwächer als erwartet ausgefallene Daten zum Auftragseingang in der Industrie hätten die Stimmung der Anleger im frühen Handel zwar etwas gedämpft, sagten Börsianer. Nachhaltig belasten konnten sie die Indizes aber nicht. Für den S&P-500-Index ging es um 0,36% auf 1’767,93 Punkte nach oben. Beide grossen Indizes hatten im Laufe der vergangenen Woche frische Rekordmarken gesetzt. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 legte am Montag mit 0,15% auf 3’384,75 Punkte im Plus.
Die US-Industrieaufträge waren im September etwas weniger gestiegen als erwartet. Die Unternehmen hatten 1,7% mehr Aufträge als im Vormonat erhalten. Bankvolkswirte hatten mit einem deutlicheren Plus von 1,8% gerechnet. Generell war die Stimmung am Markt aber dennoch nicht deutlich getrübt. «Der Weg des geringsten Widerstands weist weiter nach oben», sagte ein Portfoliomanager in Philadelphia. «Das Bild aus der Berichtssaison ist gut. Die Bewertung für Aktien liegt beim derzeitigen Kursniveau wohl in einer fairen Bandbreite», sagte er. Mögliche Korrekturen dürften derweil nur von kurzer Natur sein.
Aktien von Blackberry brachen um 16,47% ein. Der schwer angeschlagene kanadische Konzern sagte seinen ursprünglich geplanten Verkauf ab, Konzernchef Thorsten Heins geht. Geldgeber um den Finanzinvestor Fairfax wollen nun eine Milliarde Dollar in das Unternehmen stecken, es aber nicht wie geplant übernehmen. Fairfax scheine es nicht gelungen zu sein, die Finanzierung für die Übernahme auf die Beine zu stellen, kommentierte Aktienhändler Andreas Lipkow vom Vermögensverwalter Kliegel & Hafner. «Damit mischen sich die Karten neu und es darf nun gerätselt werden, welcher neue strategische Partner auftaucht», sagte Lipkow.
Die grössten Kursgewinne verzeichneten mehrheitlich Rohstofftitel. So stiegen die Papiere des weltgrössten Ölkonzerns ExxonMobil an der Dow-Spitze um 2,54%. Die Aktien des Aluminiumherstellers Alcoa zogen als zweitbester Wert im S&P 500 um 7,01% an. Aufwärts ging es auch für den Stahlsektor – die Analysten von Goldman Sachs änderten ihre bisher negative Sicht auf die Branche und sehen den Sektor nun «Neutral». Aktionäre von United States Steel durften sich über ein Plus von 4,38% freuen, die Anleger von AK Steel Holding sahen ihre Papiere gar 8,70% höher. Beide Einzelwerte wurden von den Goldman-Analysten zudem frisch zum Kauf empfohlen.
Bei Kellogg’s sorgten Geschäftszahlen und ein angekündigter Stellenabbau für ein Kursplus von am Schluss 0,67% – zwischenzeitlich hatte es rund drei% betragen. Der insbesondere für seine Cornflakes bekannte Lebensmittelkonzern übertraf mit seinem bereinigten Quartalsgewinn je Aktie die Erwartungen von Experten und will bis Ende 2017 rund sieben% der Stellen weltweit und damit rund 2’000 Jobs streichen.
Johnson & Johnson gaben 0,36% ab. Der Konsumgüter- und Medizintechnikkonzern will Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit seinem Schizophrenie-Mittel Risperdal und anderen Medikamenten mit einem Milliardenvergleich beenden. Insgesamt werde der Konzern 2,205 Milliarden Dollar zahlen, teilte das US-Justizministerium mit. Johnson & Johnson wurde die Zahlung von Schmiergeldern an Ärzte und Apotheker vorgeworfen.
Der Online-Kurznachrichtendienst Twitter will für seine Aktien beim Börsengang (IPO – Initial Public Offering) einen höheren Preis erzielen – je Anteil sind nun 23 bis 25 USD aufgerufen. Insgesamt könnte der Börsengang damit mehr als 2 Mrd einbringen. Zuletzt hatte Twitter einen Preis von 17 bis 20 USD pro Aktie angestrebt. Laut US-Medien könnte der Börsengang schon am Donnerstag anstehen. Offiziell wird das Datum erst am Vorabend des Starts auf dem Parkett bekanntgegeben. (awp/mc/upd/pg)