New York – Die wichtigsten US-Aktienindizes haben am Dienstag mit moderaten Verlusten geschlossen. Marktanalyst Craig Erlam vom Broker Alpari UK sprach von einer leicht eingetrübten Stimmung, nachdem der marktbreite S&P-500-Index zwar am Vortag im Verlauf den höchsten Stand seiner Geschichte erreicht, dann aber einen Schlussrekord bei abschmelzenden Gewinnen verpasst hatte. Die jüngsten Konjunkturdaten fielen durchwachsen aus. Weiter kräftig gestiegenen Häuserpreisen stand ein überraschend eingetrübtes Verbrauchervertrauen gegenüber. Mehrheitlich positiv aufgenommene Unternehmensnachrichten sorgten derweil für etwas Unterstützung.
Der Dow Jones Industrial pendelte in einer engen Spanne um seinen Vortags-Schlusskurs und ging 0,17 Prozent tiefer bei 16 179,66 Punkten aus dem Handel. Damit setzte der US-Leitindex seine jüngste Seitwärtsbewegung fort. Der S&P 500 gab um 0,13 Prozent auf 1845,12 Punkte nach. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 verlor 0,18 Prozent auf 3679,14 Punkte.
An der Dow-Spitze glänzten die Aktien von Home Depot mit einem Plus von 3,99 Prozent. Der erwachte US-Häusermarkt kommt der Baumarkt-Kette zugute: Im vergangenen Geschäftsjahr bis Anfang Februar war der Umsatz des Konzerns aus Atlanta um mehr als fünf Prozent gestiegen, und in diesem Jahr rechnet Home Depot mit einem Wachstum in fast gleicher Grössenordnung. Dagegen büssten die Titel des Flugzeugherstellers Boeing als Schlusslicht 2,17 Prozent ein.
Im Technologiesektor ging es für die Papiere von T-Mobile US nach Zahlen um 5,75 Prozent bergab. Die amerikanische Mobilfunktochter der Deutschen Telekom hatte zwar im Schlussquartal 2013 mehr als 1,6 Millionen Kunden gewonnen, was nach Angaben des Unternehmen den höchsten Zuwachs seit acht Jahren bedeutete. Die Kundenwerbung und der Netzausbau waren allerdings zulasten der Ergebnisentwicklung gegangen: Unter dem Strich hatte ein von acht auf 20 Millionen Dollar gestiegener Verlust gestanden. Händler zeigten sich zudem enttäuscht vom durchschnittlichen Umsatz je Kunde (ARPU).
Derweil eroberten die Aktien von Tesla Motors mit einem Kurssprung von 13,92 Prozent auf 247,95 US-Dollar den ersten Platz im Nasdaq 100 sowie einen neuen Rekordstand. Die US-Bank Morgan Stanley hatte ihr Kursziel deutlich von 153 auf 320 Dollar angehoben. Schon zum Wochenauftakt waren die Aktien bei 218,36 Dollar so teuer wie nie zuvor gewesen. Zuletzt hatte der Hersteller von Elektro-Autos mit starken Absatzzahlen für seine Limousine Tesla Model S für Furore gesorgt.
Bei Blackberry bescherte die Ankündigung, dass der angeschlagene Smartphone-Pionier bis Ende des Jahres ein zweites neues Modell mit einer Tastatur herausbringen will, der Aktie ein Plus von 7,83 Prozent. Die Papiere von Riverbed stiegen nach einem angehobenen Übernahmeangebot um 4,08 Prozent auf 20,66 Dollar. Der Hedge-Fonds Elliott Management von Paul Elliott Singer, der als grösster Aktionär bereits rund 10,5 Prozent an dem Technologiekonzern hält, will nun 21 Dollar je Aktie bezahlen. Das vorherige Angebot von 19 Dollar je Aktie hatte das Unternehmen im Januar als unangemessen abgelehnt. (awp/mc/upd/ps)