US-Schluss: Dow Jones gibt 0,2% auf 24’682 Punkte ab

US-Schluss: Dow Jones gibt 0,2% auf 24’682 Punkte ab

New York – Die US-Aktienmärkte haben am Mittwoch zunächst wechselhaft, letztlich aber leicht negativ auf die jüngsten Entscheidungen und Verlautbarungen der US-Notenbank reagiert. Die Fed hatte ihren Leitzins wie erwartet um 0,25 Prozentpunkte erhöht. Zugleich signalisierte die Notenbank, ihren Straffungskurs zumindest in diesem Jahr unverändert fortzuführen. Der geldpolitische Ausschuss FOMC geht im Mittel für 2018 unverändert von insgesamt drei Zinsanhebungen aus.

Der Dow Jones Industrial konnte sich nach der Fed-Sitzung nicht so recht für eine Richtung entscheiden. Zunächst stieg er um bis zu 1 Prozent ins Plus, um danach ins Minus zu rutschen. Letztlich verlor der Leitindex 0,18 Prozent auf 24’682,31 Punkte. Der breit gefasste S&P 500 sank ebenfalls um 0,18 Prozent auf 2’711,93 Zähler. Der technologielastige Nasdaq 100 büsste 0,47 Prozent auf 6’853,45 Punkte ein.

In ihrer Erklärung zur Zinsentscheidung gab sich die Fed zuversichtlicher für das ohnehin robuste Wirtschaftswachstum. Die Wirtschaft sollte weiter mit einem moderatem Tempo wachsen und der Arbeitsmarkt stark bleiben. Zudem dürfte die Inflation in den kommenden Monaten anziehen. Mittelfristig sollte sich die Inflation in der Nähe des Zielwertes von zwei Prozent stabilisieren.

«Dass die Fed die Wachstumsaussichten etwas positiver sieht als zuletzt, ist keine Überraschung», kommentierte Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. Die höhere Inflationserwartung liefere den Notenbankern die Legitimation, weiter an der Zinsschraube zu drehen. Daraus leite sich die höhere Zinsprognose für die kommenden Jahre ab. Dies sei aber nicht das, was die Anleger vom neuen Fed-Präsidenten hören wollten. «Die gute Nachricht für die Anleger ist jedoch, dass es dieses Jahr bei insgesamt drei, also zwei weiteren Zinsschritten bleiben soll», so Altmann.

Aus Branchensicht präsentierten sich Ölwerte in starker Verfassung. Sie profitierten von den am Mittwoch recht deutlich gestiegenen Ölpreisen. So standen die Papiere von Chevron mit einem Plus von 2,2 Prozent an der Spitze des Dow-Jones-Index. Die Titel von Exxon Mobil gewannen 1,4 Prozent. Die Anteilscheine von ConocoPhillips, Halliburton und Schlumberger verzeichneten Gewinne zwischen 3,3 und 4,3 Prozent.

Unter den Einzelwerten stoppten die Aktien von Facebook ihre steile Abwärtsbewegung der vergangenen beiden Tage. Im frühen Handel waren die Papiere der Online-Plattform zunächst um bis zu 2,9 Prozent abgesackt und hatten damit ihre jüngste Verlustserie auf rund 12 Prozent ausgebaut. Grund dafür war, dass einige Aktionäre den Konzern in San Francisco wegen «sachlich falscher und irreführender Aussagen» zur Firmenpolitik verklagt haben. Anschliessend sorgten Schnäppchenjäger jedoch dafür, dass die Aktien ins Plus drehten. Dazu trug auch bei, dass sich Facebook-Chef Mark Zuckerberg am Mittwoch erstmals seit dem Skandal zu Wort meldete und Besserung gelobte. Letztlich gewannen die Facebook-Papiere 0,7 Prozent.

Papiere von General Mills büssten nach einer Gewinnwarnung fast 9 Prozent ein. Wegen höherer Transport- und Rohstoffkosten hatte der Lebensmittelhersteller die Gewinnprognose für das laufende Jahr gesenkt. Der Produzent von Fertignahrungsmitteln leidet zudem unter dem Trend zu naturbelassenen Lebensmitteln.

Tesla-Aktien gingen mit einem Gewinn von knapp 2 Prozent aus dem Handel. Die Aktionäre des Elektroauto-Herstellers haben dem milliardenschweren Vergütungsplan von Vorstandschef Elon Musk zugestimmt. Das Paket könnte dem schillernden Tech-Unternehmer mehr als 50 Milliarden US-Dollar einbringen – allerdings nur, wenn Tesla in den nächsten zehn Jahren sehr ambitionierte Ziele erreicht.

Der Eurokurs reagierte im US-Handel positiv auf die Zinsentscheidung der US-Notenbank und stieg über die Marke von 1,23 US-Dollar. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,2348 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,2286 (Vortag: 1,2276) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8139 (0,8146) Euro gekostet. Richtungweisende zehnjährige US-Staatsanleihen gewannen 3/32 Punkte auf 98 27/32 Punkte. Sie rentierten mit 2,88 Prozent. (awp/mc/pg)

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