US-Schluss: Anleger treten nach Rekordlauf auf die Bremse
New York – Nach ihrer jüngsten Rekordrally haben die US-Aktienmärkte am Donnerstag etwas nachgegeben. Der Dow Jones Industrial schloss mit einem Minus von 0,55 Prozent auf 44.765,71 Punkte. Der marktbreite S&P 500 sank nach einer weiteren Bestmarke letztlich um 0,19 Prozent auf 6.075,11 Zähler. Der Nasdaq 100 schaffte ebenfalls ein weiteres Rekordhoch, fiel am Ende aber um 0,31 Prozent auf 21.425,22 Punkte.
Die Anleger hätten sich vor dem monatlichen Arbeitsmarktbericht der US-Regierung am Freitag mit Engagements zurückgehalten, hiess es. Der Bericht ist ein wichtiger Einflussfaktor für die Geldpolitik der amerikanischen Notenbank Fed. Die nächste Zinsentscheidung steht am 18. Dezember auf dem Programm. Nachdem die Währungshüter im September die Zinswende nach der grossen Inflationswelle mit einer deutlichen Senkung um 0,50 Prozentpunkte eingeläutet hatten, wird am Markt nun ein kleinerer Zinsschritt um 0,25 Prozentpunkte erwartet.
Erneut im Fokus standen die Titel der UnitedHealth Group nach dem tragischen Tod des Chefs der Versicherungssparte UnitedHealthcare, Brian Thompson. Er wurde am Mittwoch vor einem Hotel in New York erschossen. Die Aktien waren mit minus 5,2 Prozent schwächster Dow-Wert.
Die Aktien von American Airlines schnellten um 16,8 Prozent hoch, nachdem die Fluggesellschaft ihre Gewinnerwartungen für die letzten Monate des Jahres angehoben hatte. Experten deuten dies als jüngstes Signal einer starken Reisenachfrage vor der wichtigen Winterferiensaison.
Die Anteilsscheine von Boeing büssten 1,0 Prozent ein. Ein US-Gericht hatte eine Vereinbarung des Flugzeugbauers mit der US-Regierung abgelehnt, durch die Boeing einem Gerichtsprozess um zwei tödliche Abstürze von Maschinen des Typs 737 Max entgangen wäre. Richter Reed O’Connor in Texas ordnete neue Gespräche der Parteien an.
Die Titel von American Eagle Outfitters büssten mehr als 14 Prozent ein, obwohl das Modeunternehmen mit seinem Quartalsgewinn ungeachtet eines Rückgangs die Erwartungen übertraf. Offenbar versilberten einige Spekulanten die jüngsten Kursgewinne. In den vergangenen zwei Wochen hatten sich die Aktien deutlich von ihrem Zwischentief erholt.
Der Euro baute seine Kursgewinne im US-Handel aus. Zuletzt kostete die europäische Gemeinschaftswährung 1,0585 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0540 (Mittwoch: 1,0492) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9487 (0,9531) Euro.
US-Staatsanleihen sanken leicht. Der Terminkontrakt für die zehnjährigen Papiere verlor 0,03 Prozent auf 111,22 Punkte. Die Rendite der Papiere mit dieser Laufzeit belief sich auf 4,18 Prozent. (awp/mc/pg)