New York – Die Anleger haben sich an der Wall Street am Freitag weiter zurückgehalten. Letztlich büsste der Dow Jones Industrial minimale 0,01 Prozent ein auf 21’394,76 Punkte. Seine Bestmarke hatte er am Dienstag bei 21’535 Punkten erreicht, bevor leichte Gewinnmitnahmen einsetzten. Auf Wochensicht trat er damit praktisch auf der Stelle.
Der marktbreite S&P-500-Index stieg vor dem Wochenende um 0,16 Prozent auf 2’438,30 Punkte. Er hatte seine jüngste Rekordrally bereits am Montag mit einem neuen Höchststand von 2’453 Punkten gekrönt. Der jüngst schwächelnde Technologie-Auswahlindex Nasdaq 100 lief am Freitag vorweg: Er gewann 0,40 Prozent auf 5’803,11 Punkte. Die Anleger hatten sich zuletzt Gedanken über zu hohe Bewertungen gemacht. In der abgelaufenen Woche erholten sich die Tech-Titel allerdings um über 2 Prozent.
Besonders deutlich unter Druck gerieten derweil die Anteilsscheine von Blackberry und Bed, Bath & Beyond mit zweistelligen Verlusten von gut 12 Prozent. Der Softwarehersteller für den Mobilfunkverkehr verfehlte im abgelaufenen Quartal die Umsatzerwartungen. Da half es nicht, dass das bereinigte Ergebnis je Aktien besser ausgefallen war als gedacht. Auch der Einzelhändler für Küchen- und Haushaltsbedarf enttäuschte mit seinem Wachstum schwer. Seine Papiere sackten auf das tiefste Niveau seit 2009 ab.
Dagegen schossen Papiere von Synchronoss Technologies um ein Drittel nach oben auf 16,24 Dollar. Der Anbieter von mobilen Softwarelösungen für Serviceprovider und andere Unternehmen ist bei der Siris Capital Group auf Übernahmeinteresse gestossen. Der Investor signalisierte ein Gebot in Höhe von 18 Dollar je Aktie.
Die Banken profitieren letztlich nicht von der bestandenen ersten Runde des jährlichen Stresstests. Die Ergebnisse des zweiten, breiter angelegten Teils, der im Zuge der letzten grossen Finanzkrise eingeführten Belastungsproben sollen am Mittwoch veröffentlicht werden. Sie entscheiden massgeblich darüber, ob die Pläne der Banken für Dividendenzahlungen und Aktienrückkäufe genehmigt werden. Die Papiere der Citigroup, von JPMorgan und der Bank of America gaben etwas nach, für Goldman Sachs ging es gar um über 1 Prozent abwärts.
Visa kletterten als bester Dow-Wert um 1,7 Prozent. Marktteilnehmer sahen darin eine positive Reaktion auf die Kapitalmarktveranstaltung des Kreditkartenkonzerns vom Vortag. Papiere von Home Depot fielen dagegen als Schlusslicht um 2,7 Prozent. Die Neubauverkäufe waren im Mai schwächer als erwartet gestiegen.
Der Kurs des Euro hat am Freitag zugelegt und damit die zwischenzeitlichen Verluste der Woche wieder aufgeholt. Im New Yorker Handel kostete die Gemeinschaftswährung zuletzt 1,1197 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1173 (Donnerstag: 1,1169) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8950 (0,8953) Euro. Enttäuschende Konjunkturdaten aus den USA schwächten den Dollar. Eine etwas trübere Unternehmensstimmung im Euroraum konnte dem Euro nichts anhaben.
Am US-Anleihemarkt gab es kaum Bewegung. Richtungweisende zehnjährige Papiere rückten um 1/32 Punkte vor auf 102 1/32 Punkte. Ihre Rendite betrug 2,142 Prozent. (awp/mc/upd/ps)