New York – Nach dem enttäuschenden Wochenauftakt haben sich die Aktienkurse in New York am Dienstag kräftig erholt. Der Leitindex Dow Jones Industrial stieg um 1,62 Prozent auf 34’511,99 Punkte und machte damit einen Grossteil der Verluste vom Montag wieder wett. Die rasche Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus hatte am Vortag unter Investoren Sorgen um die weitere wirtschaftliche Entwicklung ausgelöst. Der Dow hatte mehr als zwei Prozent eingebüsst.
Für den marktbreiten S&P 500 ging es am Dienstag um 1,52 Prozent auf 4323,06 Punkte aufwärts. Der technologielastige Nasdaq 100 rückte um 1,23 Prozent auf 14 ‹28,21 Zähler vor.
Die Experten der US-Bank JPMorgan halten die Sorgen um die Delta-Variante des Virus für nicht gerechtfertigt. Zwar hätten die Lockerungen wegen der Ausbreitung dieser Variante zuletzt einen Dämpfer erhalten, räumte Stratege Dubravko Lakos-Bujas ein. Den Prozess der Öffnungen werde Delta letztlich aber nicht unterbinden. Die Zahlen der Infektionen mit dem Virus seien gestiegen, die der Toten und in Krankenhäuser Eingewiesenen jedoch kaum. Grund hierfür seien die Fortschritte bei den Impfungen und eine zunehmende Immunität der Menschen nach den überstandenen vergangenen Pandemiewellen.
Nach den Quartalszahlen von IBM zogen die Aktien in der Spitze um gut fünf Prozent an. Anschliessend schmolz das Kursplus jedoch auf 1,5 Prozent zusammen. Das Computer-Urgestein legte dank einer starken Nachfrage nach Cloud-Software und IT-Services im vergangenen Quartal überraschend deutlich zu und erzielte das stärkste Wachstum seit rund drei Jahren. Analysten stellten jedoch in Frage, ob das Unternehmen das hohe Wachstumstempo durchhalten könne.
Die grössten Gewinner im Dow waren diejenigen Titel, die am Vortag am stärksten unter die Räder gekommen waren. Dazu zählten die Aktien des Kreditkartenkonzerns American Express, des Flugzeugbauers Boeing und der Investmentbank Goldman Sachs. Die Aufschläge reichten von 2,8 bis 4,9 Prozent. Noch stärker erholten sich die Aktien von American Airlines, Delta Air Lines und United Airlines. Letztere veröffentlicht nach Börsenschluss Quartalszahlen.
Zu den Unternehmen, die Quartalsberichte veröffentlichten, gehören auch das Finanzunternehmen Ally Financial und der Tabakkonzern Philipp Morris. Dessen Aktien büssten gut drei Prozent ein. Das Unternehmen sprach von Druck auf die Profitabilität im zweiten Halbjahr. Die Zahlen von Ally Financial kamen am Markt besser an, der Kurs stieg um gut sechs Prozent. Der bereinigte Gewinn übertraf die Markterwartung deutlich.
Der Ölfeldausrüster Halliburton, der ebenfalls Zahlen präsentierte, erwartet derweil einen mehrjährigen Aufschwung in der Ölservice-Branche. Nach leichten Kursverlusten zum Auftakt drehten die Papiere ins Plus, das zuletzt 3,7 Prozent betrug.
Der Euro stabilisierte sich im späteren US-Devisenhandel etwas und wurde zum Handelsschluss an der Wall Street mit 1,1783 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1775 (Montag: 1,1766) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8493 (0,8499) Euro gekostet.
Am Rentenmarkt legte der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) um 0,02 Prozent auf 134,60 Punkte zu. Die Rendite für zehnjährige Staatspapiere lag bei 1,22 Prozent. (awp/mc/ps)