US-Schluss: Gewinne verpuffen – Abwarten vor Preisdaten
New York – Die Gewinne an den US-Börsen zur Wochenmitte haben sich am Ende in Luft aufgelöst. Der Leitindex Dow Jones Industrial schloss lediglich 0,04 Prozent fester mit 35’430,42 Punkten. Für den marktbreiten S&P 500 stand ein Minus von 0,09 Prozent auf 4550,58 Punkte zu Buche, nachdem er zeitweise den höchsten Stand seit Ende Juli erreicht hatte. Der technologielastige Nasdaq 100 notierte im frühen Handel sogar so hoch wie seit Anfang 2022 nicht mehr, ging aber 0,14 Prozent tiefer mit 15’987,60 Zählern aus dem Handel.
Die anhaltenden Hoffnungen auf eine geldpolitische Entspannung hatten den Aktienkursen am Mittwoch zeitweise etwas Schwung gegeben. Angesichts des guten Laufs im zu Ende gehenden November scheuten die Anleger vor Inflationsdaten letztlich aber eine klare Positionierung. Am Donnerstag steht der von der US-Notenbank Fed besonders beachtete Preisindex PCE auf der Agenda.
Der Konjunkturbericht der US-Notenbank Fed (Beige Book), der eine wirtschaftliche Abschwächung konstatierte und damit den Erwartungen vieler professioneller Beobachter entsprach, hatte am Mittwoch keinen erkennbaren Kurseinfluss. Eine Flut von Unternehmensnachrichten wurde überwiegend positiv aufgenommen. Sie kamen vor allem aus der Technologiebranche.
Workday und Crowdstrike belegten mit Kursgewinnen von 11,0 beziehungsweise 10,4 Prozent die vorderen Plätze im Nasdaq 100. Sowohl das Unternehmen für Anwendungssoftware als auch der Spezialist für Informationssicherheit und Cybersicherheitstechnologie überzeugten mit unerwartet guten Quartalszahlen und angehobenen Jahreszielen.
Ausserhalb des Index sprangen die Anteilscheine von Netapp um 14,6 Prozent nach oben. Der Datenspeicher-Hersteller schraubte seine Jahresziele über die Erwartungen der Analysten hinaus nach oben. Darüber hinaus übertraf er mit seinem Umsatz im abgelaufenen Quartal die Marktschätzungen.
Die Papiere von KKR legte um 7,7 Prozent zu, nachdem die Beteiligungsgesellschaft mitgeteilt hatte, die noch ausstehenden Anteile am Finanzinvestor Global Atlantic zu übernehmen. Zuletzt hielt KKR rund 63 Prozent an dem Unternehmen.
Foot Locker sprangen um 16 Prozent nach oben. Der Umsatzrückgang war im vergangenen Quartal weniger deutlich als befürchtet ausgefallen. Zudem äusserte sich der Sportbekleidungshändler zuversichtlich zum laufenden Quartal.
Birkenstock schafften es erstmals seit dem Börsengang vor gut anderthalb Monaten über den Ausgabepreis von 46 US-Dollar. Zum Handelsschluss notierten der Sandalenhersteller zwar 0,82 Prozent höher, mit 45,75 Dollar allerdings wieder unter dem Ausgabepreis.
Für die Titel von General Motors (GM) ging es um 9,4 Prozent hoch. Nach einem turbulenten Jahr mit Streiks und Rückschlägen bei seinen Plänen für elektrische und autonome Fahrzeuge plant der Autobauer 2024 einen beschleunigten Aktienrückkauf im Wert von zehn Milliarden Dollar und eine deutliche Dividendenerhöhung. Im Kielwasser von GM legten auch die Anteilscheine der Konkurrenten Ford und Stellantis zu.
Dass die Krankenversicherer Cigna und Humana laut einem Bericht über eine Megafusion verhandeln, kam indes am Markt nicht gut an: Die Aktien verloren 8,1 beziehungsweise 5,5 Prozent.
Der Euro sank wieder unter die Marke von 1,10 Dollar und kostete zuletzt 1,0975 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt auf 1,0985 Dollar festgesetzt.
US-Staatsanleihen legten weiter zu: Der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen (T-Note-Future) gewann 0,41 Prozent auf 109,98 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Staatspapiere fiel im Gegenzug bis auf 4,25 Prozent und damit auf den tiefsten Stand seit September. (awp/mc/ps)