US-Schluss: Kurse ziehen etwas an – Powell im Mittelpunkt

Boerse

(Adobe Stock)

New York – Nach zwei Verlusttagen haben sich zur Wochenmitte vor allem die Technologiewerte in den USA etwas erholt. Nach den Aussagen von Notenbankchef Jerome Powell und starken Quartalszahlen des Softwarekonzerns Crowdstrike stieg der mit Tech-Werten gespickte Nasdaq 100 Index um 0,67 Prozent auf 18’017,57 Zähler.

Während es für den breiter gefassten S&P 500 zu einem Anstieg um 0,51 Prozent auf 5104,76 Punkte reichte, tat sich der Dow Jones Industrial etwas schwerer damit, seine Kursgewinne zu verteidigen. Am Ende stand bei dem Leitindex der Wall Street aber auch ein Plus von 0,20 Prozent auf 38’661,05 Punkte auf der Kurstafel.

Laut dem JPMorgan-Experten Michael Feroli enthielt die Rede von Powell vor dem Bankenausschuss des Repräsentantenhauses keine grossen Neuigkeiten. Der Fed-Präsident bekräftigte, dass sich in den USA weiter keine raschen Zinssenkungen abzeichnen. Im Laufe des Jahres dürfte die US-Notenbank ihre Geldpolitik aber wohl lockern, besänftigte er die Anleger, die sich am Vortag vorsichtiger positioniert hatten.

«Powell achtete sehr darauf, keine neuen Signale zur Richtung der Geldpolitik zu senden», fuhr der JPMorgan-Experte Feroli fort. Dies sei sinnvoll angesichts der Tatsache, dass es vor der nächsten Zinssitzung der Fed in zwei Wochen noch wichtige Daten zur Inflations- und Beschäftigungsentwicklung geben wird. Schon an diesem Freitag werden die offiziellen Jobdaten der US-Regierung erwartet.

Ein Thema an den Finanzmärkten war auch, dass die Republikanerin Nikki Haley mit ihrem Rückzug von den Vorwahlen den Weg frei machte für eine erneute Kandidatur von Donald Trump. «Der Ex-Präsident hat am grossen Vorwahltag einmal mehr seine Dominanz der republikanischen Partei bewiesen», schrieb Analyst Roland Metzenmacher von der BayernLB.

Aus dem Technologiesektor legte der auf Cybersicherheit spezialisierte Softwarekonzern Crowdstrike einen starken Quartalsbericht vor. Analyst Markus Leistner von der DZ Bank sprach von hervorragenden Quartalszahlen und einem Ausblick, der die starke Marktstellung widerspiegele. Mit einem ersten Spitzenanstieg um mehr als 22 Prozent wurde der Kursrekord locker übertroffen. Das Plus halbierte sich aber noch auf etwa elf Prozent.

Im Tech-Sektor zogen die Kurse in der Breite wieder an. Dies galt zum Beispiel im Chipbereich, aus dem sich Intel an der Dow-Spitze um 3,1 Prozent von deutlichen Vortagsverlusten erholte. Nvidia fiel mit einer fortgesetzten Rekordrally auf. Mit einem Anstieg um 3,2 Prozent nähert sich der Kurs allmählich der 1000-Dollar-Marke. In der Rangliste der grössten Tech-Werte schloss das Unternehmen weiter auf zu Apple .

Massiv abwärts ging es dagegen für zwei Einzelhändler: Der Kurs der Sportschuh-Handelskette Foot Locker brach um 30 Prozent ein, weil dieser im wichtigen Weihnachtsquartal und mit dem Ausblick die Anleger enttäuschte. Bei der Kaufhauskette Nordstrom sackte der Kurs um 15 Prozent ab. Hier belastete ein gedämpfter Umsatzausblick.

Ein freudiger Tag war es für die Palantir-Aktionäre, hier zog der Kurs nach einem Grossauftrag der US-Armee um fast 12 Prozent an. Laut der Jefferies-Expertin Sheila Kahyaoglu trugen die Kompetenzen im Bereich der Künstlichen Intelligenz dazu bei, dass der Analysesoftware-Spezialist den Konkurrenten RTX ausstechen konnte.

Keine Stabilisierung in Sicht ist derweil bei Tesla, nachdem zuletzt Sorgen um das wichtige Geschäft in China die Aktien schon schwer belastet hatten. Am Mittwoch sackte der Kurs phasenweise unter die Marke von 175 Dollar und damit auf den niedrigsten Stand seit Mai 2023. Am Ende betrug das Minus 2,3 Prozent.

Der Euro stieg am Mittwoch kurzzeitig über die Marke von 1,09 US-Dollar. Zuletzt stand der Kurs mit 1,0896 Dollar wieder knapp darunter. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0874 Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9196 Euro.

Die Kurse von US-Staatsanleihen sind etwas gestiegen. Der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen legte um 0,15 Prozent auf 111,47 Punkte zu. Die Rendite der Staatspapiere mit dieser Laufzeit erreichte 4,11 Prozent. (awp/mc/ps)

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