New York – Die Wall Street hat am Dienstag mangels positiver Impulse moderat nachgegeben. Die Nachrichten aus den Unternehmen und von der Konjunktur fielen durchwachsen aus. Der Kurseinbruch an Chinas Börsen belastete lediglich die Rohstoffwerte.
Der Dow Jones Industrial konnte seine zwischenzeitlichen Gewinne nach einem verhaltenen Start nicht behaupten: Zum Schluss stand er 0,19 Prozent tiefer bei 17’511,34 Punkten. An den vergangenen Handelstagen hatte sich der US-Leitindex freundlich entwickelt. Der marktbreite S&P-500-Index verlor am Dienstag 0,26 Prozent auf 2’096,92 Punkte. Für den technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100 ging es um 0,53 Prozent auf 4’542,07 Punkte nach unten.
Die jüngsten Daten vom amerikanischen Häusermarkt boten insgesamt keine Orientierung. Insgesamt sprechen sie Experten zufolge aber nicht gegen eine US-Zinswende im September – es wäre die erste Zinsanhebung seit Ausbruch der Finanzkrise, was die Attraktivität von Aktien als Anlageklasse belasten würde. Das an diesem Mittwoch anstehende Sitzungsprotokoll der US-Notenbank Fed könnte den Investoren weitere Hinweise auf das Vorgehen der Fed liefern.
Den grössten Kursrutsch in China seit drei Wochen führten Händler auf Spekulationen zurück, wonach die chinesischen Aufsichtsbehörden ihre Unterstützung für die seit Juni angeschlagenen Börsen zurückfahren könnten. Dies belastete die Aktien von Rohstoffkonzernen, für die China als weltgrösster Importeur ein wichtiger Absatzmarkt ist.
So waren im S&P 500 die Papiere von Freeport-McMoRan mit minus 3,12 Prozent weit hinten zu finden. Die Aktien des Bergbauunternehmens litten unter dem Preisverfall für Kupfer. Auch die Papiere des Aluminiumproduzenten Alcoa entwickelten sich mit einem Verlust von 1,70 Prozent klar schwächer als der Markt.
Bei den Einzelwerten stachen ansonsten die Wal-Mart-Titel hervor, die mit minus 3,38 Prozent ans Dow-Ende rutschten. Das Unternehmen hatte nach einem kräftigen Gewinnrückgang im zweiten Quartal seinen Jahresausblick gesenkt und dabei auf hohe Ausgaben und den starken Dollar verwiesen, der Auslandseinnahmen nach der Umrechnung in die US-Währung verringert.
Besser lief es dagegen bei der Baumarktkette Home Depot, deren Aktien um 2,59 Prozent stiegen und damit den Spitzenplatz im US-Leitindex eroberten. Home Depot hatte beim Gewinn je Aktie die Erwartungen der Analysten erfüllt und zudem die Jahresprognose für diese Kennziffer angehoben. Dem Unternehmen war die schon länger laufende Erholung auf dem US-Häusermarkt zugute gekommen. Seit mehr als drei Jahren steigen dort wieder die Immobilienpreise. Hausbesitzer sind deshalb eher geneigt, Geld in Renovierung und Instandhaltung zu stecken.
Der Kurs des Euro blieb wegen der Stärke des Dollar, der weiter von der sich abzeichnenden US-Zinserhöhung profitierte, unter Druck. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,1033 US-Dollar. Die Kurse von US-Staatsanleihen gaben überwiegend nach. Richtungweisende zehnjährige Papiere verloren 5/32 Punkte auf 98 8/32 Punkte und rentierten mit 2,20 Prozent. (awp/mc/pg)