US-Schluss: Verluste eingedämmt – Konsumgüter sehr schwach

Boerse

(Adobe Stock)

New York – An den US-Börsen hat am Donnerstag die Erholung vom Vortag einen kleinen Dämpfer bekommen. Es gelang den Indizes aber, die Verluste bis zum Handelsende recht deutlich einzudämmen. So schloss der Leitindex Dow Jones Industrial mit minus 0,03 Prozent auf 33 119,57 Punkten. Der marktbreite S&P 500 gab um 0,13 Prozent auf 4258,19 Punkte nach. Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es um 0,36 Prozent auf 14 723,22 Zähler nach unten.

Im Blick bleibt der US-Arbeitsmarkt. Nachdem zur Wochenmitte noch unerwartet schwache Daten des privaten Dienstleisters ADP für Auftrieb gesorgt hatten, stiegen nun die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe etwas weniger als erwartet. Am meisten Beachtung findet der offizielle Arbeitsmarktbericht der US-Regierung, der am Freitag für den Monat September veröffentlicht wird und für das weitere geldpolitische Vorgehen der US-Notenbank Fed besondere Bedeutung hat.

Bleibt der Jobmarkt robust und steigen die Löhne, kann dies die Inflation anheizen, sodass die Fed weitere Zinsanhebungen ins Auge fassen könnte. Zeigt der Arbeitsmarkt hingegen wie von vielen Marktteilnehmern erhofft Risse, könnte die Zinspause verlängert werden. Dadurch würde Druck von den Renditen am Anleihemarkt genommen, wodurch Aktien-Anlagen wieder etwas attraktiver erscheinen könnten. Laut einem Händler dürften die Jobdaten zusammen mit den Zahlen zur Inflation in der kommenden Woche darüber entscheiden, ob die Rendite der zehnjährigen Staatspapiere in Richtung fünf Prozent steigen oder in Richtung 4,5 Prozent sinken wird.

An der Börse waren am Donnerstag die Aktien des E-Autobauers Rivian mit einem Kursverlust von fast 23 Prozent besonders auffällig. Der Tesla -Konkurrent hatte eine Wandelanleihe im Volumen von 1,5 Milliarden Dollar angekündigt. Ein solcher Schritt kommt bei Börsianern generell negativ an, da bei einer Wandlung in Aktien der Anteil der Altaktionäre tendenziell verwässert wird.

Für Clorox ging es um 5,2 Prozent nach unten, nachdem der Hersteller von Haushaltsreinigern vorläufige Zahlen veröffentlicht und einen Zwischenstand zum gegenwärtigen Geschäftsverlauf nach der Cyber-Attacke gegeben hatte. Diese hatte die Produktion von Clorox beeinträchtigt und dem Konzern zufolge sind die Belastungen auch noch nicht ganz ausgestanden. Nicht nur Clorox waren sehr schwach, sondern der gesamte Sektor der Konsumgüter für den täglichen bedarf. Coca-Cola gingen als schwächster Wert im Dow mit minus 4,8 Prozent aus dem Handel, Pepsico und Mondelez erging es im S&P 500 mit Abschlägen von jeweils mehr als fünf Prozent ähnlich.

General Motors (GM) verloren 2,4 Prozent. Händlern zufolge belastete ein Bericht des «Wall Street Journal», wonach in mindestens 20 Millionen Fahrzeugen des Herstellers möglicherweise gefährdende Airbag-Teile verbaut sein sollen.

Eine mögliche Übernahme von Mirati Therapeutics liess die Papiere des Krebstherapie-Spezialisten um gut 45 Prozent in die Höhe schnellen. Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte mit Verweis auf mit der Sache vertraute Personen berichtet, dass der französische Pharmakonzern Sanofi eine mögliche Übernahme von Mirati auslote.

Der Euro baute seine Vortagesgewinne etwas aus. Nach dem US-Börsenschluss wurde die Gemeinschaftswährung zu 1,0548 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,0526 (Mittwoch: 1,0497) Dollar festgesetzt, sodass der Dollar 0,9500 (0,9526) Euro gekostet hatte.

Am US-Rentenmarkt gewann der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen (T-Note-Future) zuletzt 0,20 Prozent auf 107,33 Punkte. Die Rendite von zehnjährigen Anleihen lag bei 4,71 Prozent und damit merklich unter dem am Vortag zeitweise erreichten höchsten Stand seit 2007 von 4,89 Prozent. (awp/mc/pg)

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