US-Schluss: Dow klettert 0,7% auf 17’602 Punkte

New York – Die New Yorker Börsen haben am Freitag weiter zugelegt. Der Dow-Jones-Industrial-Index verzeichnete die fünfte Pluswoche in Folge und gewann dabei insgesamt über 10 Prozent. Am Mittwoch hatte die Federal Reserve die Zinswende in den USA erst einmal ruhen lassen und das Straffungstempo reduziert.

Der US-Dollar war in Reaktion auf die geldpolitischen Entscheidungen zu anderen Währungen wie dem Euro unter Druck geraten, was Börsianer als Antriebsfeder für den Aktienmarkt ausmachten. Hinzu sei die deutliche Erholung der Rohstoffpreise wie gekommen. Euro und Öl erlitten zwar am Freitag einen Rückschlag. Einige Anleger, die die jüngste Rally verpasst hätten, versuchen aber noch auf den Zug aufzuspringen, sagten Händler.

Der Leitindex Dow Jones Industrial schloss 0,69 Prozent höher bei 17’602,30 Punkten auf dem höchsten Kurs des Jahres. Auf Wochensicht gewann der Index 2,26 Prozent, das Jahresplus 2016 beläuft sich auf 1,02 Prozent. Der S&P-500-Index rückte am Freitag um 0,44 Prozent auf 2049,56 Punkte vor. Damit schüttelte auch dieser Index sein bisheriges Jahresminus ab. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 legte am Freitag um 0,24 Prozent auf 4410,83 Punkte zu. Seit Jahresbeginn ist der Index aber immer noch im Minus.

Bankentitel führten die Standardwerte-Indizes nach oben. Tagesgewinner im Dow Jones Industrial waren Goldman Sachs mit einem Plus von 3,07 Prozent, die Papiere von JPMorgan legten um fast 3 Prozent zu. An den Terminmärkten stand auch in den USA der grosse Verfallstag – der so genannte «Hexensabatt» – im Fokus, wirkte sich aber kaum auf den Gesamtmarkt aus.

Die zuletzt links liegen gelassene Werte aus der Gesundheitsbranche avancierten ebenfalls zu den Favoriten: Merck & Co. gewannen 1,40 Prozent. Weiter schwach zeigte sich dagegen der Handelskonzern Wal-Mart. Die rote Laterne im Leitindex hielten aber Aktien von Microsoft mit minus 2,14 Prozent.

Aktien von Adobe Systems zogen nach der Zahlenvorlage des Software-Herstellers um 3,85 Prozent auf 93,42 US-Dollar an. Zum Handelsstart war das Papier auf ein Rekordhoch gesprungen. Der im Nasdaq-100-Index gelistete Konzern hatte von einer hohen Nachfrage nach Cloud-Anwendungen profitiert und überraschte mit seinen Quartalszahlen positiv. Analystin Heather Bellini von Goldman Sachs hob ihr Kursziel auf 100 Dollar an. Sie sieht aber kurzfristig keine Katalysatoren für stärkere Kursgewinne und bleibt daher bei ihrer Einstufung «Neutral».

Der Luxusjuwelier Tiffany & Co. hatte ebenfalls unerwartet gute Resultate gemeldet, enttäuschte aber einige Anleger mit seinem Ausblick. Die Aktien reagierten mit einem Plus von 2,95 Prozent. Das seit Jahren in Schwierigkeiten steckende Modeunternehmen Aeropostale schockte dagegen erneut mit einem unerwartet hohen Verlust. Der Kurs brach wieder um fast 46 Prozent ein.

Auch die Papiere der Starwood Hotels & Resorts Worldwide knüpften an ihren Aufwärtstrend an. Es tobt ein Übernahmekampf um das Hotel- und Freizeitunternehmen – die Aktien gewannen 5,47 Prozent auf 80,57 Dollar. Die geplante Übernahme durch Marriott ist vorerst geplatzt: Starwood hatte das 78-Dollar-Angebot eines Konsortiums um die chinesische Anbang Insurance Group als überlegen eingestuft. Marriott-Titel legten um knapp 2 Prozent zu.

Dem Eurokurs ging die Luft aus. Die Gemeinschaftswährung blieb im amerikanischen Handel unter der Marke von 1,13 US-Dollar bei zuletzt 1,1275 Dollar. Den Referenzkurs hatte die Europäische Zentralbank zuvor auf 1,1279 (Vortag: 1,1311) Dollar festgesetzt. Richtungweisende zehnjährige US-Staatsanleihen legten um 6/32 Punkte auf 97 24/32 Punkte zu und rentierten mit 1,88 Prozent. Auf Wochensicht fiel ihre Rendite um 0,11 Prozentpunkt und damit so stark wie seit Januar nicht mehr. (awp/mc/ps)

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