US-Schluss: Kursrutsch bei Apple belastet Tech-Werte
New York – Nach enttäuschenden Apple-Zahlen haben die US-Technologieaktien am Donnerstag Verluste verbucht. Der Leitindex Dow Jones Industrial hingegen blieb dank erfreulicher Konjunkturdaten auf Rekordkurs. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe etwa waren in der vergangenen Woche weiter gesunken und hatten damit den niedrigsten Stand seit fünf Jahren erreicht. Zudem war der Sammelindex der wirtschaftlichen Frühindikatoren im Dezember etwas stärker als erwartet gestiegen.
Der Dow stieg um 0,33 Prozent auf 13.825,33 Punkte und erreichte damit den höchsten Stand seit fünf Jahren. Von seinem im Oktober 2007 erzielten Rekordhoch in Höhe von 14.198,10 Punkten ist der amerikanische Leitindex nur noch knapp 400 Punkte entfernt. Der breit gefasste S&P-500-Index schloss prozentual unverändert bei 1.494,82 Punkten, nachdem er kurzfristig zum ersten Mal seit Dezember 2007 wieder über die Marke von 1.500 Punkte gestiegen war.
An der Technologiebörse Nasdaq fiel der Composite-Index um 0,74 Prozent auf 3.130,38 Punkte. Der Auswahlindex Nasdaq 100 büsste 1,40 Prozent auf 2.723,53 Punkte ein und litt damit besonders unter dem Kursrutsch bei den Apple-Titeln.
Die Aktien von Apple sackten nach der Zahlenvorlage um 12,39 Prozent auf 450,47 US-Dollar ab und erlitten damit den grössten Tagesverlust seit 2008. Die Sorgen um die Zukunft des Computerkonzerns gewinnen trotz neuer Rekordergebnisse die Oberhand, obwohl der von Steve Jobs gross gemachte Konzern so viele iPhones und iPads verkaufte wie nie zuvor und seinen bisher höchsten Gewinn einfuhr. Gleich mehrere Banken senkten die Kursziele für die Apple-Papiere.
Der Mischkonzern 3M erzielte im Schlussquartal einen Umsatzrekord. Auch der Gewinn stieg. Vor allem das Gesundheitsgeschäft legte organisch beim Umsatz zu. Treiber war das Geschäft in den Schwellenländern. Die Erlöse lagen über den Erwartungen der Analysten und die Titel stiegen zum Handelsschluss um 0,18 Prozent.
Auch der weltgrösste Biotechkonzern Amgen übertraf im vierten Quartal die Prognosen der meisten Analysten. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn je Aktie legte kräftig zu. Neben operativen Verbesserungen trug auch eine geringe Anzahl von Anteilsscheinen zu der Steigerung bei. Amgen hatte das Jahr über eigene Aktien zurück gekauft. Nach anfänglichen Gewinnen machten die Anleger bei den Papieren Kasse, so dass die Titel um 0,53 Prozent fielen.
Ein massiver Umsatzeinbruch durch den Patentverlust seines wichtigsten Medikaments hatte dem Pharmakonzern Bristol-Myers Squibb im abgelaufenen Geschäftsjahr zugesetzt. Das Ergebnis pro Aktie vor Sonderposten übertraf gleichwohl die Erwartungen des Marktes. In der Folge stiegen die Anteilsscheine um 2,61 Prozent.
Einsamer Favorit im S&P 500 waren die Titel der Online-Videothek Netflix , die nach einem unerwarteten Quartalsgewinn um 42,22 Prozent in die Höhe schnellten.
Nach Handessschluss legten der Softwarekonzern Microsoft und die Telekom-Gesellschaft AT&T ihre Quartalszahlen vor. Während die Microsoft-Titel daraufhin nachbörslich um mehr als ein Prozent fielen, legten die AT&T-Papiere um knapp ein Prozent zu. (awp/mc/upd/ps)