US-Schluss: Dow gibt Gewinne ab
New York – Sorgen um einen möglichen Ausstieg Griechenlands aus der Euro-Gemeinschaft haben am Dienstag im späten Handel den US-Aktienmarkt und den Eurokurs belastet. Der Leitindex Dow Jones Industrial schloss mit minus 0,01 Prozent bei 12.502,81 Punkten, nachdem er zeitweise bis auf rund 12.576 Punkte gestiegen war. Der breiter gefasste S&P 500 konnte sich mit plus 0,05 Prozent auf 1.316,63 Punkte behaupten. Nach unten ging es für die technologielastigen Nasdaq-Indizes. Der Composite Index verlor 0,29 Prozent auf 2.839,08 Punkte und der Auswahlindex Nasdaq 100 sank um 0,24 Prozent auf 2.539,20 Punkte. Der Euro sank unter die Marke von 1,27 US-Dollar.
Händler begründeten die Wende nach dem überwiegend freundlichen Handelsverlauf mit Aussagen des ehemaligen griechischen Premierministers Lucas Papadimos. Dieser habe gesagt, dass Griechenland Vorbereitungen für einen Euro-Austritt erwäge. Zuvor hatten positiv ausgefallene Konjunkturdaten und der bevorstehende EU-Gipfel den US-Aktien moderaten Auftrieb verliehen. In den USA waren im April deutlich mehr bestehende Häuser verkauft worden als erwartet.
Im Kampf zwischen den Softwarekonzernen SAP und Oracle gab es einen Paukenschlag: Die Deutschen schlagen im Stammland von Larry Ellison zu und wollen den Cloud-Spezialisten Ariba kaufen. Je Aktie sollen 45,00 US-Dollar gezahlt werden. Dies entspricht einem Unternehmenswert von rund 4,3 Milliarden Dollar. Der Verwaltungsrat von Ariba hat der Übernahme bereits zugestimmt. Nun müssen noch unter anderem die Aktionäre der US-Firma und die Kartellbehörden Ja sagen. Nachdem der Handel zwischenzeitlich ausgesetzt worden war, schnellte der Kurs nach oben. Zum Börsenschluss belief sich das Plus auf mehr als 19 Prozent und lag knapp unter 45,00 Dollar.
Erneut im Fokus standen die Facebook-Aktien. Nach einem Kursrutsch am Montag von rund elf Prozent ging es um weitere rund neun Prozent nach unten. Die Aktien von Dell schlossen vor Bekanntgabe der Quartalszahlen des Computerherstellers mit einem Aufschlag von 0,73 Prozent. Nachbörslich dann büssten die Titel knapp acht Prozent ein. Dell enttäuschte den Markt mit einem schwächer als erwartet ausgefallenen Ergebnis je Aktie für das erste Quartal und einer überraschend schwachen Umsatzprognose für das laufende zweite Jahresviertel.
Von den Vortagesverlusten erholt haben sich hingegen die Titel von JPMorgan, die mit plus 4,61 Prozent den US-Leitindex anführten. Sie hatten am Montag unter der Nachricht gelitten, dass die Bank ihr Aktienrückkaufprogramm nach milliardenschweren Spekulationsverlusten aussetzt.
Ebenfalls freundlich zeigten sich Alexion Pharmaceuticals . Sie kletterten um 4,26 Prozent nach oben und zählten damit zu den Spitzenreitern des NASDAQ 100. Zuvor war mitgeteilt worden, dass die Aktien des Pharmaunternehmens die Papiere von Motorola Mobility im S&P-500-Index ersetzen werden. Der Mobilfunk-Pionier Motorola wurde an diesem Dienstag endgültig vom Internetkonzern Google übernommen. Google gaben um 2,17 Prozent nach. (awp/mc/pg)