New York – Dünne Umsätze, matte Kursbewegungen: An den US-Börsen herrscht derzeit Flaute. Der Dow Jones Industrial kam am Mittwoch nicht recht vom Fleck und schloss mit einem kleinen Abschlag von 0,06 Prozent auf 13.164,78 Punkte. Zuvor hatte das Börsenbarometer zwar leichte Gewinne verbucht, diese bei einem sehr niedrigen Handelsvolumen aber nicht bis zum Schluss halten können. Die Anleger wögen derzeit die jüngsten Konjunkturdaten ab und versuchten daraus die Wahrscheinlichkeit eines Eingreifens der Notenbanken zu ermitteln, sagte ein Marktexperte in den USA. Viele hielten sich daher mit Zukäufen zurück.
Die übrigen Indizes kamen nicht über moderate Aufschläge hinaus: Der breiter gefasste S&P 500-Index rückte um 0,11 Prozent auf 1.405,53 Zähler vor. An der Technologiebörse Nasdaq schaffte der Composite Index immerhin ein Kursplus von 0,46 Prozent auf 3.030,93 Punkte. Der Auswahlindex Nasdaq 100 verabschiedete sich mit einem Plus von 0,28 Prozent auf 2.735,47 Zähler aus dem Handel. «Bei den Konjunkturdaten gehen wird derzeit vor und zurück», sagte ein Marktexperte. Kämen an einem Tag schlechte Daten, die ein Eingreifen der US-Notenbank Fed wahrscheinlicher machten, folgten am nächsten Tag schon wieder gute Nachrichten, die ein weiteres Anleihekaufprogramm eher in die Ferne rückten.
Auch die am Mittwoch veröffentlichten Konjunkturdaten versetzten die Anleger nicht in Aufregung, zumal es sich eher um Zahlen aus der zweiten Reihe handelte. Diese waren gemischt ausgefallen: So war unter anderem die Industrieproduktion in den USA im Juli etwas stärker als erwartet gestiegen. Hingegen war die Stimmung im Verarbeitenden Gewerbe in der Industrieregion New York im August eher schwach ausgefallen.
Im Dow standen Technologie- und Finanztitel an der Spitze. Bank of America führten mit einem Aufschlag von 1,16 Prozent gefolgt von Cisco, die sich Vorfeld der Bilanzpräsentation um 1,05 Prozent verteuerten. Der US-Netzwerkspezialist legte seine Zahlen nachbörslich vor. Es folgten American Express sowie United Technologies mit Aufschlägen von jeweils rund einem Prozent.
Deftige Kursverluste mussten hingegen die Aktionäre von Staples einstecken. Die Titel der im S&P 500 notierten Handelskette für Büroartikel brachen nach enttäuschenden Quartalszahlen um 14,56 Prozent auf 11,50 US-Dollar ein. Aufgrund des schwachen Abschneidens und eines langsameren Wachstums in den USA hatte das Unternehmen zudem seine Jahresprognose auf einen nur noch stabil erwarteten Umsatz gesenkt.
Beim Hersteller von Agrar-Nutzfahrzeugen John Deere liessen ebenfalls enttäuschende Quartalszahlen und ein gesenkter Gewinnausblick die Aktien um über sechs Prozent abrutschen. Abercrombie & Fitch dagegen legten nach Resultaten zum zweiten Quartal um knapp neun Prozent zu, da der Gewinn etwas weniger stark zurückgegangen war als von Experten erwartet.
Derweil kletterten an der Nasdaq die Papiere des US-Netzwerkspezialisten JDS Uniphase nach den überraschend guten Zahlen vom Vorabend um 8,24 Prozent auf 11,56 Dollar. Facebook-Papiere legten derweil um 4,02 Prozent auf 21,20 Dollar zu. Die Papiere stehen in dieser Woche im Blickpunkt der Anleger, weil an diesem Donnerstag eine von mehreren wichtigen Haltefristen endet. In diesem Fall dürfen Investoren, die noch vor dem Börsengang eingestiegen waren, 271 Millionen Anteilsscheine an den Markt bringen. Experten rätseln, ob dies zu einem weiteren Kursabsturz führen könnte. Denn allein seit dem Börsendebut im Mai hat sich der Wert der Facebook-Aktien fast halbiert. Die Papiere waren damals zum Preis von 38 Dollar an den Markt gekommen. (awp/mc/upd/ps)