US-Schluss: Konjunkturhoffnungen beflügeln
New York – Nach sechs Verlusttagen in Folge haben sich die Anleger an den US-Aktienmärkten am Dienstag in Kauflaune gezeigt. Der Dow Jones Industrial schloss mit einem Plus von 0,63 Prozent bei 33 926,74 Punkten. Der marktbreite S&P 500 stieg um 1,15 Prozent auf 4378,41 Zähler. Der technologielastige Nasdaq 100 gewann 1,75 Prozent auf 14 945,91 Punkte.
Unterstützung kam von besser als erwartet ausgefallenen US-Konjunkturdaten. Diese hätten Hoffnungen genährt, dass die US-Wirtschaft eine Rezession vermeiden könnte, hiess es am Markt. So waren die Auftragseingänge langlebiger Güter im Mai zum Vormonat überraschend weiter gestiegen. Zudem kletterten die US-Hauspreise im April deutlich nach oben. Auch die Zahl der verkauften Neubauten im Mai legte unerwartet kräftig zu. Ferner hellte sich die Stimmung der Verbraucher im Juni stärker auf als erwartet.
Die Aktien von Walgreens Boots Alliance fielen nach einer Gewinnwarnung der Apothekenkette auf den tiefsten Stand seit der Übernahme von Alliance Boots durch Walgreens Ende 2014. Zu Handelsschluss notierten sie 9,3 Prozent tiefer und waren damit klares Schlusslicht im Dow. Mit einem Kursabschlag von mehr als 23 Prozent sind sie auch im bisherigen Jahresverlauf schwächster Dow-Wert. Das Unternehmen senkte nach einer enttäuschenden Gewinnentwicklung im dritten Geschäftsquartal sein Ergebnisziel für das laufende Geschäftsjahr.
Ein Insolvenzantrag des Elektro-Lkw-Herstellers Lordstown Motors liess dessen Aktien um rund 17 Prozent abstürzen. Das Unternehmen kündigte zudem wegen angeblich ausgebliebener vereinbarter Investitionen eine Klage gegen den taiwanischen Auftragsfertiger Foxconn an.
Dagegen legten die Papiere von Delta Air Lines um 6,8 Prozent zu. Die Fluggesellschaft teilte auf einer Investorenveranstaltung mit, sie erwarte den diesjährigen Gewinn am oberen Ende der bisherigen Zielspanne. Den Ausblick auf das kommende Jahr bestätigte das Unternehmen.
Eine Übernahmeofferte euphorisierte die Anteilseigner von American Equity : Die Aktien des Versicherers sprangen um gut 17 Prozent auf 52,86 Dollar hoch, nachdem der Rückversicherungszweig des Vermögensverwalters Brookfield Asset Management , Brookfield Reinsurance, ein Kaufangebot von 55 Dollar je Aktie auf den Tisch gelegt hatte. Die Brookfield-Papiere gewannen 3,7 Prozent.
Der Euro verteidigte im US-Handel seinen Wertzuwachs aus dem europäischen Geschäft. Zuletzt wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,0962 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,0951 (Montag: 1,0918) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,9132 (0,9159) Euro gekostet.
Die Kurse von US-Staatsanleihen gaben nach. Der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen (T-Note-Future) sank zuletzt um 0,32 Prozent auf 112,88 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Treasuries stieg im Gegenzug auf 3,77 Prozent. (awp/mc/pg)