New York – Zu Beginn einer ereignisreichen Woche haben die Anleger in den USA Mut bewiesen. Der Dow Jones Industrial gewann letztlich fast 1,6 Prozent auf 34’005,04 Punkte. Der marktbreite S&P 500 stieg um 1,4 Prozent auf 3990,56 Punkte. Auch der Technologie-Auswahlindex Nasdaq 100, der zwischenzeitlich im Minus lag, kletterte um 1,2 Prozent auf 11’706,44 Punkte.
Die Devisenexperten der Commerzbank sprechen von einem «Fed/EZB-Doppelwumms», angesichts der am Donnerstag nur einen Tag nach der Fed anstehenden Leitzinsentscheidung in der Eurozone. Für beide Zentralbanken werde es zu früh sein, mit Blick auf die Inflationsentwicklung bereits Entwarnung zu geben. Der Markt rechne allerdings mit einer rasch fallenden Teuerungsrate, so die Experten. Zuletzt hatten die Erzeugerpreise diesbezüglich enttäuscht. Am Dienstag steht mit den US-Verbraucherpreisdaten für November der nächste wichtige Signalgeber für die amerikanische Geldpolitik auf der Agenda.
Allgemein wird erwartet, dass die US-Notenbank Fed auf ihrer Sitzung am Mittwoch den Leitzins nur noch um 0,50 Prozentpunkte anheben wird. In den vergangenen vier Sitzungen hatte die Fed um jeweils 0,75 Punkte erhöht.
Für besonders kräftige Kursbewegungen sorgten Übernahmemeldungen. So sprangen Aktien der Geschäftstechnologie-Plattform Coupa Software um fast 27 Prozent auf bis zu 78,79 Dollar an, die Titel gingen mit 78,65 Dollar aus dem Handel. Die US-Beteiligungsgesellschaft Thomas Bravo hatte angekündigt, Coupa für 81 Dollar je Aktie in bar schlucken und anschliessend von der Börse nehmen zu wollen.
Für Horizon Therapeutics ging es um fast 15,5 Prozent auf 112,36 Dollar nach oben. Der in New York gelistete, irische Biopharmaspezialist für seltene Erkrankungen ist ins Visier von Amgen geraten. Die Amerikaner bieten 116,50 US-Dollar je Aktie in bar. Das sind in Summe gut 26 Milliarden Dollar. Horizon unterstütze das Angebot.
Die zunächst auf Eis gelegte Kooperation von Mercedes-Benz mit Rivian für eine gemeinsame E-Transporter-Produktion drückte die Aktien des Elektroautobauers um mehr als 6 Prozent auf das tiefste Niveau seit Juli. Wie beide Seiten mitteilten, zieht das US-Unternehmen derzeit andere Projekte vor.
Der Euro schaffte es erneut nicht ganz an die Marke von 1,06 US-Dollar heran und gab zwischenzeitliche Gewinne ab. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,0535 Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs noch auf 1,0562 (Freitag: 1,0559) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,9468 (0,9471) Euro gekostet.
Die Kurse von US-Staatsanleihen sanken nach positivem Start und die Renditen erholten sich entsprechend weiter von ihrem Tief seit drei Monaten in der Vorwoche. Nach dem Tagestief von 3,521 Prozent ging es bis 3,625 Prozent nach oben. (awp/mc/ps)