New York – Erfreuliche Einzelhandelsdaten aus den USA sowie positive Konjunkturnachrichten aus der Eurozone haben am Dienstag nicht nachhaltig für Rückenwind an den US-Börsen gesorgt. Bei insgesamt sehr niedriger Handelsaktivität tat sich der Leitindex Dow Jones schwer damit, seine frühen Gewinne über die Ziellinie zu bringen. Letztendlich schloss er hauchdünn mit 0,02 Prozent im Plus bei 13.172,14 Punkten. Im Tagesverlauf hatte er sich nur in einer vergleichsweise kleinen Spanne von 80 Punkten bewegt. Der breiter gefasste S&P 500-Index dagegen gab am Ende minimal um 0,01 Prozent auf 1.403,93 Zähler nach.
An der Nasdaq fiel der Composite Index um 0,18 Prozent auf 3.016,98 Punkte, und der Nasdaq 100 verlor 0,03 Prozent auf 2.727,79 Zähler.
Die US-Börsen konnten sich damit nicht klar der freundlichen Tendenz in Europa anschliessen, wo besser als erwartete Daten zur deutschen und französischen Wirtschaftsentwicklung die Kurse gestützt hatten. Positiv hinzu kamen Einzelhandelsumsätze in den USA, die im Juli deutlich stärker als prognostiziert gestiegen waren. Im Monatsvergleich waren sie um 0,8 Prozent geklettert, während Volkswirte mit einem Anstieg um 0,3 Prozent gerechnet hatten. Laut Analyst Tobias Basse von der NordLB relativierten deutliche Abwärtsrevisionen für Juni aber das positive Bild der vom US-Handelsministerium vorgelegten Zahlen. «Trotzdem sind sie ein weiterer Hinweis auf eine robuste US-Wirtschaft», so der Experte. «Insofern starten wir mit einem gewissen Optimismus in das zweite Halbjahr», fügte er hinzu.
Die Spitze im Dow Jones gehörte den Aktien von Home Depot mit einem Anstieg um 3,58 Prozent auf 54,71 US-Dollar. Nach einem überraschend starken Gewinnanstieg im zweiten Quartal hatte sich die Baumarktkette erneut optimistischer für das Gesamtjahr geäussert. Der Gewinn je Aktie (EPS) soll im Ende Januar auslaufenden Geschäftsjahr auf 2,95 Dollar steigen. Das sind 5 Cent mehr als bislang angepeilt. Home Depot hatte erst im Frühjahr seinen Ausblick angehoben.
Dahinter setzten sich Pfizer-Titel mit einem Kursgewinn von 1,10 Prozent fest. Aus dem Bankensektor nahmen die Aktien der Bank of America mit einem Anstieg um 0,78 Prozent den vierten Rang ein, hatten zuvor aber zeitweise schon mehr als zwei Prozent zugelegt. Weiter schwach zeigten sich hingegen die Aktien aus den Technologie- und Rohstoffsektoren wie Cisco und Alcoa mit Einbussen von 0,98 und 1,59 Prozent. Schon am Vortag hatten sie zu den grösseren Verlierern gehört.
Unter den Nebenwerten überraschte das New Yorker Nobel-Kaufhaus Saks mit einem niedrigen Verlust, was den Papieren mit mehr als sechs Prozent ins Plus verhalf. Estee Lauder schnellten aufgrund eines überraschend hohen Quartalsgewinns um 9,31 Prozent nach oben und waren damit der Spitzenreiter im S&P 500. Titel des Energy-Drink-Herstellers Monster Beverage profitierten an der Nasdaq mit plus zehn Prozent vom Beschluss zusätzlicher Aktienrückkäufe.
Einen Kurssturz von mehr als einem Viertel erlitten dagegen die Aktien von Groupon. Der Zulauf an Kunden hatte sich bei dem Schnäppchenportal im zweiten Quartal ebenso deutlich abgeschwächt wie das Umsatzwachstum. Der Trend wird sich nach Ansicht des Managements im laufenden dritten Quartal noch verschlimmern. Für Aufsehen sorgten zudem noch die Facebook-Aktien mit einem Kursverlust von 5,65 Prozent. (awp/mc/upd/ps)