US-Schluss: Dow stagniert – Zinsoptimismus schwindet etwas

US-Schluss: Dow stagniert – Zinsoptimismus schwindet etwas
(Adobe Stock)

New York – Am US-Aktienmarkt hat der Leitindex Dow Jones Industrial nach seinen Verlusten zu Wochenbeginn kaum verändert geschlossen. Auch die anderen wichtigen Indizes bewegten sich am Dienstag letztlich wenig. Weiterhin auf die Stimmung drückten die Unsicherheit über den Ausgang der Wahlen in zwei Wochen und der abnehmende Zinsoptimismus der Anleger.

Der Dow gab um 0,02 Prozent auf 42.924,89 Punkte nach. Der marktbreite S&P 500 notierte 0,05 Prozent im Minus bei 5.851,20 Punkten. Beide Börsenbarometer hatten in der Vorwoche Rekordhochs erreicht. Beim Auswahlindex für Technologiewerte Nasdaq 100 stand ein Plus von 0,11 Prozent auf 20.383,65 Punkte zu Buche.

Die Anleger schraubten ihre Zinserwartungen zurück, nachdem Mitglieder der Notenbank angedeutet hatten, ein langsameres Zinssenkungstempo zu bevorzugen, hiess es aus dem Handel. Dabei basiere die aktuelle Rally an den Aktienmärkten auf der Hoffnung, dass die Leitzinsen schnell sinken, um die Wirtschaft ankurbeln zu können. Denn niedrigere Zinsen verbilligen Investitionen und Kredite.

Zudem belasteten die inflationären Auswirkungen eines möglichen Siegs des Republikaners Donald Trump bei den Präsidentschaftswahlen, da seine versprochenen Steuersenkungen und Handelszölle letztlich höhere Zinsen nach sich ziehen könnten. Auch die am Dienstag wieder deutlich gestiegene Ölpreise schürten Inflationssorgen.

Die Berichtssaison der Unternehmen nahm unterdessen an Fahrt auf. So gewann der Telekomkonzern Verizon im dritten Quartal mehr Neukunden als gedacht, während der Umsatz nur stagnierte. Letzteres enttäuschte die Anleger, sodass die Aktien am Dow-Ende um fünf Prozent absackten.

Die Papiere von 3M büssten anfängliche Gewinne von fast fünf Prozent schnell ein und fielen letztlich als zweitschwächster Dow-Wert um mehr als zwei Prozent. Der Mischkonzern hatte nach einem unerwartet guten Quartal seine Gewinnprognose erneut erhöht. Nun machten Anleger bei den in den letzten Monaten gut gelaufenen Anteilscheinen Kasse.

An der Spitze des S&P 500 zogen die Papiere von Philip Morris um 10,5 Prozent an. Dies war der grösste Tagesgewinn seit 2008. Der Tabakkonzern hatte mit seinem bereinigten Gewinn je Aktie die Erwartungen übertroffen.

Dahinter schnellten die Aktien von General Motors um fast zehn Prozent in die Höhe. Der Autoriese wird nach dem dritten Jahresviertel angesichts weiter hoher Verkaufspreise etwas zuversichtlicher für sein Gewinnziel im Gesamtjahr.

Dagegen waren den Anlegern von GE Aerospace steigende Quartalsgewinne und erhöhte Jahresziele des Triebwerkherstellers offenbar nicht gut genug: Die Titel sackten um mehr als neun Prozent ab.

Der Laborzulieferer Danaher hatte im dritten Quartal zwar die Markterwartungen an Umsatz und operatives Ergebnis übertroffen. Allerdings nahmen die Anleger dem Unternehmen etwas übel, dass die Prognose trotz der guten Entwicklung nicht angehoben wurde. Damit verloren die Anteilscheine vier Prozent.

Angesichts der Aussagen der US-Notenbanker geriet der Euro etwas unter Druck und erreichte das Niveau von Anfang August. Die Gemeinschaftswährung notierte zuletzt bei 1,0796 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,0821 (Montag: 1,0853) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9241 (0,9214) Euro.

Am US-Rentenmarkt sank der Terminkontrakt für zehnjährige Staatsanleihen (T-Note-Future) um 0,15 Prozent auf 111,34 Punkte. Deren Rendite stieg entsprechend auf 4,21 Prozent. (awp/mc/pg)

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