US-Schluss: Börsen dümpeln nach Rally vor sich hin
New York- Nach der kräftigen Erholung im Anschluss an den US-Arbeitsmarktbericht vom Freitag haben sich die Anleger an den US-Börsen eine Auszeit gegönnt. Die wichtigsten Aktienindizes bewegten sich am Montag nur wenig. Mit den Inflationsdaten am Mittwoch steht bereits der nächste Höhenpunkt bevor, nachdem in der Vorwoche auch die Leitzinserhöhung der Notenbank Fed erfolgt war.
Der Dow Jones Industrial fiel um 0,17 Prozent auf 33 618,69 Punkte. Am Freitag hatte der Leitindex nach positiver Interpretation der Arbeitsmarktdaten eine viertägige Verlustserie beendet, die ihn um fast vier Prozent von seinem höchsten Stand seit Februar zurückgeworfen hatte.
Für den marktbreiten S&P 500 ging es am Montag um 0,05 Prozent auf 4138,12 Zähler nach oben. Der technologielastige Nasdaq 100 legte um 0,25 Prozent auf 13 291,64 Punkte zu.
Der solide Arbeitsmarktbericht in den USA habe zwar die Risikofreude wieder gestärkt, hiess es bei der Bank Credit Suisse mit Blick auf den starken Wochenabschluss der Wall Street. Die Trends am Jobmarkt seien besser als gedacht gewesen. Gleichzeitig aber habe eine Korrektur des vorherigen Stellenaufbaus nach unten die Signale der Fed für eine Pause im Zinserhöhungszyklus untermauert. Am Mittwoch anstehende Inflationsdaten gelten als wichtigste Orientierungsgrösse für die Zinspolitik der Notenbank. Entsprechend dürfte der Markt nicht weiter vorpreschen.
Dies taten allerdings die Aktien von Zscaler, die als klarer Spitzenreiter im Nasdaq 100 um 20,6 Prozent in die Höhe schnellten und damit ihre Gewinne vom Freitag massiv ausbauten. Das Unternehmen für Sicherheitssoftware hatte ein stärker als erwartetes vorläufiges Ergebnis für das dritte Geschäftsquartal vorgelegt und seine Prognosen für den Umsatz, das kalkulierte Transaktionsvolumen und das bereinigte Betriebsergebnis angehoben.
Die Papiere des Impfstoff-Pioniers Biontech waren nach der Vorlage von Geschäftszahlen zunächst um mehr als vier Prozent in die Höhe geschnellt, verloren dann aber an Schwung und gaben am Ende leicht nach. Umsatz und Ergebnis hatten im ersten Quartal zwar massiv unter den Vorjahreswerten gelegen, aber über den Markterwartungen.
Auch Warren Buffetts Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway hatte Geschäftszahlen vorgelegt, und zwar auf der Hauptversammlungen in Omaha. Der operative Gewinn im ersten Jahresviertel überraschte positiv. Die B-Aktien stiegen um 0,7 Prozent.
An der Dow-Spitze zogen die Anteilscheine des Unterhaltungskonzerns Walt Disney um 2,4 Prozent an. Der dritte Teil des Science-Fiction-Actionsfilms «Guardians of the Galaxy» war am Freitag in den USA ins Kino gekommen und hatte am Sonntag laut dem Unternehmen mehr eingespielt als erwartet.
Der Hersteller von Inhalatoren Catalent hatte seine Anleger mit deutlich nach unten geschraubten Prognosen für den Nettoumsatz und das bereinigte operative Ergebnis geschockt: Die Papiere brachen am S&P-500-Ende um mehr als ein Viertel ein.
Der Euro notierte zuletzt bei 1,1002 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,1037 (Freitag: 1,1014) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9060 (0,9079) Euro.
Am Rentenmarkt gaben US-Staatsanleihen weiter nach. Zuletzt fiel der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen (T-Note-Future) um 0,43 Prozent auf 115,22 Punkten. Die Rendite für zehnjährige Papiere stieg im Gegenzug auf 3,52 Prozent. (awp/mc/ps)