US-Schluss: Keine einheitliche Richtung

US-Schluss: Keine einheitliche Richtung

New York – Die US-Börsen haben am Montag nach uneinheitlich ausgefallenen Konjunkturdaten keine gemeinsame Richtung gefunden. Während sich die Standardindizes nur geringfügig bewegten, gerieten Technologieaktien unter Druck. Der Empire-State-Index war im September auf den höchsten Stand seit Oktober 2009 gestiegen. Dies deutet zwar auf ein anhaltend robustes Wachstum der weltgrössten Volkswirtschaft hin. Andererseits jedoch war in den USA die Industrieproduktion im vergangenen Monat überraschend gefallen.

Der Leitindex Dow Jones Industrial verzeichnete ein Plus von 0,26 Prozent auf 17 031,14 Punkte. Für den marktbreiten S&P-500-Index aber ging es um 0,07 Prozent auf 1984,13 Punkte nach unten. Der technologielastige Index Nasdaq 100 fiel um 0,97 Prozent auf 4029,89 Punkte. Anleger trennten sich vor allem von solchen Papieren, die bereits als recht teuer gelten.

Darüber hinaus war in China die Industrieproduktion im August so schwach gestiegen wie seit der weltweiten Finanzkrise Ende 2008 nicht mehr. Dies hatte bereits die Laune an den Börsen in Asien und Europa gedämpft.

Zudem würfen die geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank (Fed) zur Wochenmitte und das Referendum über die Unabhängigkeit Schottlands am Donnerstag bereits ihre Schatten voraus, was für Unsicherheit und Besorgnis sorge, schrieb Marktanalyst Craig Erlam vom Broker Alpari. In der vergangenen Woche war die Angst unter den Anlegern gewachsen, dass die Fed ihre Zinsen wegen einer anziehenden US-Konjunktur früher als erwartet anheben könnte. Nun wird am Markt darüber gerätselt, ob von der Notenbanksitzung entscheidende Hinweise kommen werden.

Schlusslicht im Nasdaq 100 waren die zuletzt sehr gut gelaufenen Titel von Tesla , die um rund neun Prozent absackten. Nach Meinung eines Analysten der Bank Morgan Stanley sind die Papiere des Elektroautobauers derzeit etwas überbewertet. Auch andere, als teuer geltende Technologiewerte wurden von den Anlegern abgestraft. So büssten die Papiere des Chipproduzenten Micron Technology 4,77 Prozent ein und für die Anteilsscheine des Videodienstes Netflix ging es um rund 4 Prozent nach unten.

Wichtige Neuigkeiten kamen vom Börsenkandidaten Alibaba. Der chinesische Internetriese könnte laut Medienberichten noch mehr Geld bei seinem US-Börsengang einnehmen als erwartet. Aktien des Alibaba-Anteilseigners Yahoo waren zu Handelsbeginn um mehr als zwei Prozent nach oben geklettert, drehten dann aber nachhaltig ins Minus und gaben zum Handelsschluss um 0,77 Prozent nach. Apple-Aktien schlossen kaum verändert und schlugen sich damit ebenfalls besser als der Nasdaq 100. Der Konzern hatte nach eigenen Angaben eine Rekord-Nachfrage bei den Vorbestellungen für seine neuen iPhone-Modelle verzeichnet.

Am Dow-Ende fielen die Titel von Microsoft um 0,97 Prozent auf 46,24 US-Dollar. Der Softwareriese kauft die Entwicklerfirma des bekannten Computerspiels «Minecraft» für 2,5 Milliarden Dollar. Microsoft will «Minecraft» nach der Übernahme des schwedischen Erfinders Mojang weiterhin für alle bisherigen Plattformen und Systeme anbieten.

Spitzenreiter im S&P-500-Index indes waren die Titel der Molson Coors Brewing Company mit einem Plus von 5,85 Prozent. Laut den Analysten der Credit Suisse könnte der britische Brauereikonzern SABMiller den US-Branchenkollegen übernehmen, nachdem die Briten zuvor mit einem eigenen Angebot für den niederländischen Konkurrenten Heineken abgeblitzt waren. (awp/mc/pg)

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