US-Schluss: Leichter – US-Geldpolitik und Fiskalklippe im Fokus

US-Schluss: Leichter – US-Geldpolitik und Fiskalklippe im Fokus

New York – Leichte Verluste haben die US-Börsen am Montag verzeichnet. Im Blickpunkt stünden Aussagen von US-Notenbankern zur weiteren Geldpolitik des Landes sowie die drohende Zahlungsunfähigkeit des Staates, sagten Marktteilnehmer. Der Dow Jones Industrials notierte zuletzt 0,25 Prozent tiefer bei 15.411,73 Punkten. Der S&P-500-Index verlor 0,42 Prozent auf 1.702,66 Punkte. Der technologielastige Auswahlindex NASDAQ 100 sank um 0,04 Prozent auf 3.223,30 Punkte.

Die Anleger hingen derzeit an jedem Wort von Fed-Offiziellen, um Aufschluss über die US-Geldpolitik zu erhalten, sagte ein Investmentstratege. Aber je mehr Notenbanker sich äusserten, desto unklarer werde das Bild. Am Freitag hatte Fed-Mitglied James Bullard gesagt, er halte auf der nächsten Fed-Sitzung Ende Oktober den Start des Ausstiegs aus dem milliardenschweren Anleihekaufprogramm für denkbar. Sein Kollege William Dudley erteilte am Montag einer raschen Drosselung der Geldflut in den USA hingegen eine Absage: Die Erholung der Wirtschaft müsse erst weiter Fahrt aufnehmen, jeglichem Gegenwind solle die Notenbank Fed konsequent entgegenwirken.

Belastung kam auch vom erneuten Streit um die Schuldenobergrenze der USA nach einer umstrittenen Abstimmung im US-Repräsentantenhaus. Die von Republikanern dominierte Parlamentskammer hatte am Freitag für einen Haushaltsentwurf gestimmt, der die Regierung nur noch für drei Monate finanzieren soll. Weil das laufende Haushaltsjahr bereits am 30. September endet, bleibt dem US-Kongress nur etwas mehr als eine Woche, um die drohende Krise abzuwenden. Die Republikaner knüpften ihre Vorlage an Budgetkürzungen für Obamas umstrittene Gesundheitsreform, die am 1. Oktober in Kraft treten soll. Weil eine Mehrheit für diese Vorlage im demokratisch dominierten Senat ausgeschlossen ist, scheint eine Einigung auf einen Haushalt im tief zerstrittenen US-Kongress weiterhin nicht in Sicht.

Aus Branchensicht standen Bankenwerte im Mittelpunkt des Interesses, nachdem das britische Marktforschungsunternehmen Atlantic Equities für die US-Grossbanken einen Rückgang der Erträge im Anleihenhandel vorausgesagt hatte. So fielen die Aktien von JPMorgan und Bank of America um rund zwei Prozent. Die Papiere von Goldman Sachs und Citigroup verbilligten sich um 2,24 beziehungsweise 3,05 Prozent.

Unter den Einzelwerten waren die Titel von Apple im Fokus und kletterten um rund vier Prozent nach oben. Der Elektronikkonzern hatte mitgeteilt, dass die neuen iPhone-Modelle einen Verkaufsrekord für das Unternehmen aufgestellt haben. Am ersten Wochenende wurden neun Millionen Geräte verkauft. Die vorherige Bestmarke gab es vor einem Jahr beim iPhone 5 mit fünf Millionen Geräten am ersten Wochenende. Die Titel von General Electric gewannen ein Prozent. Der Elektrokonzern hat einen Auftrag aus Algerien im Volumen von 2,7 Milliarden US-Dollar erhalten.

Im Blickpunkt standen auch Blackberry-Aktien , die anfangs um mehr als sechs Prozent absackten, nachdem sie am Freitag bereits um rund 17 Prozent eingebrochen waren. Blackberry hatte für das zweite Geschäftsquartal einen hohen Verlust ausgewiesen und baut 4.500 Arbeitsplätze ab. Im Sitzungsverlauf wurden die Papiere jedoch bei einem Kurs von 8,24 Dollar vom Handel ausgesetzt. Wie der Smartphone-Hersteller mitteilte, will ein Konsortium unter Führung des Finanzinvestors und grössten Blackberry-Anteilseigners, Fairfax Financial, das Unternehmen für 4,7 Milliarden Dollar übernehmen. So bietet Fairfax 9 Dollar je Aktie, was einem Aufschlag von rund drei Prozent zum Schlusskurs vom vergangenen Freitag entspricht.

Mit dem heutigen Handelstag wurden einige Änderungen bei der Zusammensetzung des Dow-Jones-Index wirksam: Goldman Sachs , Nike und Visa stiegen in den Leitindex auf, während die Aktien von Alcoa , Bank of America (BofA) und Hewlett-Packard ihren Platz im Dow räumen mussten. (awp/mc/upd/pg)

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