US-Schluss: Dow Jones verliert 0,04% auf 18’105,77 Punkte

New York – Die New Yorker Börsen sind am Donnerstag bei einer ganzen Flut von Nachrichten aus der Unternehmens- und Konjunkturwelt auf der Stelle getreten. Die Aktienbarometer lauerten offenbar knapp unter ihren jüngsten Höchstständen auf den entscheidenden Impuls für den grossen Sprung, sagte ein Börsianer.

Der Standardwerteindex Dow Jones Industrial ging 0,04 Prozent tiefer bei 18’105,77 Punkten aus einer lustlosen Sitzung mit geringen Kursschwankungen. Der Leitindex der Wall Street bleibt damit in Sichtweite zu seinem Rekordhoch, das er Anfang März bei 18 288 Punkten erreicht hatte. Der umfassende S&P-500-Index endete mit minus 0,08 Prozent bei 2104,99 Zählern. Der Technologiewerte-Auswahlindex Nasdaq 100 verlor 0,13 Prozent auf 4418,83 Punkte.

Die Konjunkturzahlen aus den USA waren gemischt ausgefallen: Während sich die Wohnungsbaubeginne im März nur überraschend schwach erholt hatten, hatte sich das Geschäftsklima in der Region Philadelphia im April deutlich stärker aufgehellt als erwartet. Insgesamt bleibe die Datenlage in der US-Wirtschaft durchwachsen, so dass die Zahlen keine neuen Zinserhöhungserwartungen auslösten, kommentierten Experten des Bankhauses Helaba.

Tagessieger im Dow waren die Aktien der UnitedHealth Group mit plus 3,65 Prozent auf 121,60 US-Dollar. Nach einem unerwartet starken Start ins laufende Jahr hatte der US-Krankenversicherer seine Ziele nach oben geschraubt. Die Aktie steht knapp unter ihrem Rekord. Am Ende des Leitindex gingen dagegen die Papiere des Pharmaunternehmens Merck & Co aus dem Handel. Sie verloren 1,04 Prozent auf 57,84 Dollar.

Die US-Investmentbank Goldman Sachs ist zwar wieder auf Erfolgskurs und hatte im ersten Quartal den höchsten Gewinn seit vier Jahren eingefahren. Analyst Andrew Lim von der Societe Generale zufolge waren die starken Erträge im Investment-Banking und dem Handelsgeschäft aber schon erwartet worden. Er bleibt bei seiner Verkaufs-Empfehlung. Die Aktie schloss 0,44 Prozent tiefer. Die US-Grossbank Citigroup war ebenfalls mit einem Gewinnsprung ins neue Jahr gestartet – die Papiere legten daraufhin um 1,52 Prozent auf 54,02 Dollar zu.

Im Technologiesektor sorgte der Online-Videodienst Netflix mit seinen Zahlen für Begeisterung: die Papiere sprangen an der Nasdaq-100-Spitze um 18,21 Prozent auf 562,05 Dollar nach oben. Zuvor hatten sie bei 568,75 Dollar ein Rekordhoch erreicht. Analysten ordneten die Entwicklung als «sehr stark» ein und sprachen von deutlich besser als erwarteten Ergebnissen. Zahlreiche Experten erhöhten ihre Kursziele für die Aktie oder auch ihre Einstufung. Die Analysten von FBR Capital trauten der Aktie nun sogar 900 Dollar zu, sagte ein Händler.

Zu den schwächsten Vertretern aus dem Technologiesektor zählten dagegen Halbleiterwerte: nach Zahlen rutschten die Aktien von Sandisk am Ende des Nadsaq-100-Index um 4,51 Prozent auf 67,91 Dollar ab. Anleger zeigten sich vom gesenkten Ausblick des Anbieters von Flash-Speicherlösungen enttäuscht. Händlern zufolge stuften zahlreiche Analysten unter anderem von Credit Suisse und der Deutschen Bank das Papier ab.

Ein fulminantes Börsendebüt feierte der Online-Marktplatz für Selbstgemachtes Etsy : der erste Börsenkurs wurde bei 31 Dollar um 93,75 Prozent über dem Ausgabekurs von 16 Dollar festgestellt. Etsy bietet Herstellern an, eigene Online-Läden aufzumachen und gestrickte, bedruckte, genähte oder anderweitig weitgehend selbstproduzierte Gegenstände zu verkaufen. Dafür kassiert das Unternehmen Provision. Das Schlusskurs lautete 30 Dollar.

Ebenfalls einen gelungenen Börsenstart feierten Virtu Financial mit einem ersten Kurs bei 23 Dollar um 21 Prozent über dem Ausgabepreis. Zuletzt wurden 22,18 Dollar gezahlt. Das Haus ist auf Hochfrequenzhandel spezialisiert. (awp/mc/pg)

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