US-Schluss: Uneinheitlich
New York – Die US-Börsen haben am Mittwoch uneinheitlich geschlossen. Nachdem am ersten Handelstag nach dem Feiertag zunächst schwache Daten vom US-Arbeitsmarkt und aus der Industrie auf die Stimmung gedrückt hatten, konnte der Jones Industrial seine Verluste bis zum Schluss auf ein moderates Minus von 0,08 Prozent auf 13.268,57 Punkte eingrenzen. Der breiter gefasste S&P-500-Index sank um 0,25 Prozent auf 1.402,31 Punkte. An der Technologiebörse schafften es die Indizes nach einem schwächeren Start ins Plus.
Beim Nasdaq-Composite-Index stand zum Handelsschluss ein Zuwachs von 0,31 Prozent auf 3059,85 Punkte zu Buche, und für den Auswahlindex Nasdaq 100 ging es um 0,29 Prozent auf 2734,77 Punkte aufwärts.
In den USA waren die Auftragseingänge in der Industrie im März um 1,5 Prozent im Vergleich zum Vormonat zurückgegangen. Zudem war die Beschäftigung des Privatsektors im April weniger als erwartet gestiegen. Im Monatsvergleich hatte die Zahl der Beschäftigten um 119.000 zugelegt. Volkswirte hatten hingegen mit einem Zuwachs um 170.000 Beschäftigte gerechnet. Die offiziellen Arbeitsmarktdaten wird das US-Arbeitsministerium an diesem Freitag veröffentlichen. Die ADP-Daten gelten als Indikator hierfür. «Wir haben gedacht, dass wir langsam etwas Schwung bekommen, doch die jüngsten Daten haben gezeigt, dass alles noch etwas schleppend läuft», kommentierte ein Marktbeobachter die ADP-Zahlen. Sollten weitere negative Nachrichten folgen, dürfte sich der Markt wieder verwundbarer zeigen. Ein weiterer Börsianer sagte, angesichts der sich abschwächenden Lage werde eine Rückwärtsbewegung am Markt in der Spanne von fünf bis zehn Prozent immer wahrscheinlicher.
Alcoa gaben um 2,41 Prozent auf 9,73 US-Dollar nach und waren damit Schlusslicht im Dow. Bankwerte, die am Vortag Kurszuwächse verbucht hatten, gehörten nun ebenfalls zu den grösseren Verlierern. Bank of America gaben 1,81 Prozent auf 8,16 Dollar nach, und JPMorgan verloren 1,35 Prozent auf 43,20 Dollar. Zu den grössten Kursgewinnern im Index gehörten die Papiere von Home Depot , die um 0,75 Prozent auf 52,71 Dollar zulegten.
Mit einem Aufschlag von knapp 17 Prozent führten den S&P 500 derweil die Titel von TripAdvisory an. Das Online-Informations- und Empfehlungsportal für Reisende, eine Abspaltung des Internet-Reisebüros Expedia , hatte mit seinem Gewinn je Aktie im ersten Quartal die Erwartungen der Analysten übertroffen. Expedia selbst kletterten um knapp zwei Prozent.
Papiere von Time-Warner gaben indes nach Zahlen um 1,66 Prozent auf 37,29 Dollar nach. Der Medienkonzern hatte dank guter TV-Werbeeinnahmen mit einem unerwartet hohen Ertrag überrascht. Sorgenfall im Konzern ist allerdings das Zeitschriftengeschäft, das wegen sinkender Anzeigen- und Abonnement-Einnahmen weiter geschrumpft war.
Mastercard verbilligten sich nach Zahlen zeitweilig um mehr als zweieinhalb Prozent und standen zuletzt noch mit 0,98 Prozent im Minus bei 451,45 Dollar. Die Papiere hatten allerdings zuvor eine mehrtägige Klettertour hingelegt, nun strichen Anleger Gewinne ein, sagten Börsianer. Der Kreditkartenanbieter hatte im ersten Quartal den Überschuss um mehr als ein Fünftel gesteigert. Papiere von Konkurrent Visa gaben indes im Vorfeld der nachbörslichen Bilanzpräsentation um 0,73 Prozent auf 122,19 Dollar nach.
Trotz schwacher Quartalszahlen konnten die Titel von Motorola Mobility einen moderaten Kursgewinn von 0,13 Prozent verbuchen. Der traditionsreiche Handyhersteller kommt vor der Übernahme durch Google einfach nicht auf die Beine. Die Verkäufe von Mobiltelefonen hatten auch im ersten Quartal geschwächelt; gleichzeitig hatte sich der Verlust ausgeweitet. (awp/mc/ps)