US-Schluss: Verluste – Unsicherheit um Geldpolitik belastet

US-Schluss: Verluste – Unsicherheit um Geldpolitik belastet

New York – Die Sorge um ein frühes Aussteigen der heimischen Notenbank (Fed) aus der Politik des billigen Geldes hat die US-Börsen am Mittwoch belastet. Volkswirte rechneten inzwischen mehrheitlich damit, dass die Fed schon im September ihr Anleihekaufprogramm reduzieren könnte, sagten Börsianer. Sollten die Währungshüter den Billiggeld-Hahn tatsächlich bald etwas zudrehen, würde auch dem Aktienmarkt Liquidität entzogen werden. Zudem drückten enttäuschende Unternehmensnachrichten auf die Kurse.

Der Dow Jones Industrial sank um 0,73 Prozent oder 113,35 Punkte auf 15.337,66 Punkte. Dass der Leitindex an einem Handelstag mehr als 100 Punkte verlor, war zuletzt im Juni der Fall gewesen. Auf Jahressicht steht aber immer noch ein Gewinn von rund 17 Prozent zu Buche. Für den breit gefassten S&P-500-Index ging es am Mittwoch um 0,52 Prozent auf 1.685,39 Punkte nach unten. Der technologielastige Nasdaq 100 fiel um 0,37 Prozent auf 3.129,45 Punkte.

Unter den Technologiewerten brachen die Titel von Cree um mehr als 22 Prozent ein. Der LED-Hersteller erwartet einen für Analysten überraschend niedrigen Gewinn im ersten Geschäftsquartal.

Die Apple-Aktien aber legten nach dem Einstieg des Milliardärs Carl Icahn weiter zu und stiegen um 1,82 Prozent auf 498,50 US-Dollar. In der Spitze waren sie sogar bis auf 504,25 Dollar angesprungen. Damit hatten die Titel erstmals seit Januar wieder über der Marke von 500 Dollar notiert. Die Börsianer hoffen darauf, dass der berühmt-berüchtigte Investor Icahn bei Apple-Chef Tim Cook mit seiner Forderung eines deutlich höheren Aktienrückkaufs durchkommt.

Die Titel von Macy’s sackten um 4,47 Prozent ab. Die Kaufhauskette hatte ihre Prognose für das Umsatzwachstum gesenkt.

Der weltgrösste Hersteller von Landmaschinen Deere & Co. hatte mit seinem Quartalsgewinn die Analystenschätzungen deutlich übertroffen. Einige Experten meinten jedoch, dass es dem Unternehmen in Zukunft schwer fallen dürfte, neue Bestmarken zu erreichen. Analyst Michael Jaffe von S&P Capital schrieb, dass die Ernten in Zukunft recht gut ausfallen und die Getreidepreise deshalb nicht mehr so stark steigen dürften. Dadurch sinke auch die Nachfrage nach Landmaschinen. Die Papiere fielen um knapp zwei Prozent.

Der legendäre Konzertflügel-Hersteller Steinway kommt in die Hände eines Hedgefonds-Managers. John Paulson zahlt nach einem kurzen Übernahme-Scharmützel insgesamt 512 Millionen Dollar für das Unternehmen mit deutschen Wurzeln. Die Aktien zogen um knapp acht Prozent an. (awp/mc/upd/ps)

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