US-Eröffnung: Dow kommt mit Apple schwach aus langem Wochenende
New York – Angesichts einer Umsatzwarnung des Technologiekonzerns Apple ist die Wall Street am Dienstag mit leichten Verlusten aus dem langen Wochenende gekommen. Zudem hielten die Sorgen wegen der Folgen der Ausbreitung des Coronavirus an. Die Epidemie der neuen Lungenkrankheit wird sich nach Einschätzung eines Experten in China möglicherweise erst Ende April stabilisieren.
Der Dow Jones Industrial weitete seine Verluste nach etwas mehr als einer Handelsstunde mit 29 210,13 Punkten auf 0,64 Prozent aus, nachdem am Montag wegen des «Presidents Day» kein Handel stattgefunden hatte. Der Leitindex kam damit weiter von seinem Rekordniveau über 29 500 Punkten aus der Vorwoche zurück. Er würde so den dritten Handelstag in Folge mit negativem Vorzeichen beenden.
Am breiteren Markt sank der S&P 500 um 0,43 Prozent auf 3365,66 Zähler. An der technologielastigen Nasdaq-Börse fiel das Minus trotz eines Kursrutsches bei Apple und davon mitbelasteten Chipwerten etwas kleiner aus. Mit Kursgewinnen zum Beispiel bei Tesla als Gegengewicht gab der Auswahlindex Nasdaq 100 dort nur um 0,27 Prozent auf 9597,45 Zähler nach.
Apple wird wegen der Coronavirus-Situation in China die erst wenige Wochen alte Umsatzprognose für das laufende Quartal verfehlen. Bei iPhones gibt es Lieferengpässe, weil die Produktion in China langsamer hochgefahren wurde als geplant. Zudem war der Absatz von Apple-Geräten in dem Land zuletzt gedämpft gewesen, da viele Geschäfte zeitweise geschlossen blieben und schlecht besucht waren.
Die Apple-Aktien waren im Dow mit minus 2,4 Prozent das Schlusslicht. Davon in Mitleidenschaft gezogen wurde die ganze Chipbranche, für die Apple nicht nur als wichtiger Kunde, sondern auch als allgemeiner Stimmungsbarometer gilt. Aktien von Broadcom , Qualcomm , Intel und Micron fielen um zwischen 1,6 und 2,5 Prozent. Unter den Branchenausrüstern sackten Applied Materials oder Lam Research um bis zu 3,3 Prozent ab.
Auf der positiven Seite im Dow schaffte es Walmart nach ihren Quartalszahlen mit einem Prozent ins Plus. Die US-Supermarktkette hat zwar im Weihnachtsgeschäft eher enttäuscht, am Markt wurde der Ausblick in den derzeitigen unsicheren Zeiten aber als «robust» bewertet. Analyst Christopher Horvers von JPMorgan sah mit Blick auf das angepeilte Umsatzwachstum in den USA Silberstreifen am Horizont.
Gesprächsstoff lieferte ausserdem eine Übernahme unter Vermögensverwaltern. Franklin Resources, der Mutterkonzern des Fondsanbieters Franklin Templeton, will den Wettbewerber Legg Mason schlucken und bietet dafür 50 US-Dollar je Aktie. Die Franklin-Anteilscheine zogen um 6 Prozent und jene des Übernahmeziels sogar um knapp 24 Prozent an. (awp/mc/ps)